Demokratiefeindlichkeit in der beruflichen Bildung entgegentreten

Rückblick auf die Online-Fachtagung der Fachstelle Fachpersonal am 07. November 2024

Am 7. November führte die Fachstelle das Online-Fachforum „Demokratiefeindlichkeit in der beruflichen Bildung sicher begegnen“ durch. Die ca. 40 Ausbilder*innen, Berufsschullehrkräfte und weitere im Feld Engagierte lauschten und diskutierten im ersten Teil einem wissenschaftlichen Vortrag und begaben sich dann in verschiedene Austauschräume.

In ihrem Grußwort betonte die Projektleiterin Dr. Klaudia Tietze: „Es hat sich gezeigt, dass Demokratieförderung in der beruflichen Bildung erfolgreich gelingen kann, wenn die nötigen Räume geschaffen werden – Räume, die mit Inhalten gefüllt und dauerhaft besetzt werden können.“ Umso mehr bedauere sie, dass die Förderung des Bereichs ab 2025 im Rahmen des Bundesprograms „Demokratie leben!“ nicht verlängert werde.

Den wissenschaftlichen Impuls gab uns Andre Schmidt vom Else-Frenkel-Brunswik-Institut für Demokratieforschung an der Universität Leipzig. Seinen aktuellen Forschungen zufolge zeige sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen Erfahrungen demokratischer Mitbestimmung im Betrieb einerseits und der Ablehnung rechtsextremer Einstellungen andererseits: „Ressentiments gedeihen vor allem dort, wo Menschen sich als ohnmächtig erleben. Die Demokratisierung der Arbeitswelt ist zwar kein Allheilmittel – aber ein wirksamer Ansatzpunkt gegen die extreme Rechte.“

In drei Austauschräumen zu den Feldern „Ausbildung“, „Berufsschule“ und „selbstorganisierte Jugend“ wurde das Thema dann in die pädagogische Praxis überführt. Sina Wunderlich, Matthias Friedrichs, Dörte Sancken, Mareike Vorpahl, Patrick Schuster und Michael Ramsbeck steuerten jeweils 10-minütige Impulse bei, anhand derer dann Problemlagen und Lösungswege diskutiert wurden.

Die Online-Tagung wird seit 2021 vom Verein „Mach‘ meinen Kumpel nicht an – für Gleichbehandlung, gegen Rassismus e.V.“ als Träger der Fachstelle Fachpersonal im Kompetenznetzwerk „Demokratieförderung in der beruflichen Bildung“ organisiert. Gefördert wurde die Veranstaltung vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“.