Wenige Wochen vor der vorgezogenen Bundestagswahl am 23. Februar haben die Parteien damit begonnen, in Deutschland lebende Migrant*innen ins Visier zu nehmen und auf Stimmenfang zu gehen. Die rassistische AfD schürt bei jeder Gelegenheit Vorurteile und Hass. Aber auch andere große Parteien übernehmen diese ausgrenzende Rhetorik. Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der Union (CDU/CSU), gießt mit seinen Äußerungen Öl ins Feuer. Merz hat kürzlich die Dosis der Anfeindungen noch erhöht. Nachdem er sich bereits bei jeder Gelegenheit dafür ausspricht, die Grenzen dicht zu machen, fordert er nun, straffällig gewordenen Migrant*innen mit doppelter Staatsbürgerschaft die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen.
Wir als Migrant*innen, die sich für das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Migrationshintergrund in Deutschland einsetzen, fordern alle Parteien auf, die Migrationspolitik nicht als Politik- und Wahlkampfthema zu missbrauchen. Nicht die Geflüchteten und eingewanderten Kolleg*innen sind für die sozioökonomischen Probleme verantwortlich, sondern die Programme und die Politik der herrschenden Parteien. Packt endlich die Probleme an, statt uns und unsere Familien immer wieder anzugreifen!