Es geht schon lange nicht mehr um „Wehret den Anfängen“. Wir sind mittendrin. Ronney Weis, Dachdeckermeister aus Sebnitz (Sachsen), schaltet ganz offen im Amtsblatt der Stadt zum 30-jährigen Betriebsjubiläum eine antisemitische und rassistische Anzeige: „Ausbildungsplatz ab 2026 aber: keine Hakennasen, Bimbos oder Zeppelträger!“ heißt es da. Die Stadt Sebnitz hat Anzeige erstattet, der Mitarbeiter des Verlags ist gekündigt worden.
Dirk Bollwerk, Vorsitzender des Zentralverbandes des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH), reagierte sofort und machte in seiner Stellungnahme deutlich: „Mit Entsetzen haben wir die rassistische Stellenanzeige des Dachdeckerbetriebes Ronney Weis zur Kenntnis genommen. Eine solche Wortwahl widerspricht auch in jeder Hinsicht den Werten und dem Selbstverständnis des deutschen Dachdeckerhandwerks. Der ZVDH steht für Toleranz, Vielfalt und gegenseitigen Respekt – auf dem Dach genauso wie in der Gesellschaft. Für Rassismus, Diskriminierung oder Ausgrenzung ist in unserem Handwerk kein Platz.“ Der Kumpelverein begrüßt die rasche Reaktion des ZVDH und fordert eine harte Bestrafung des Dachdeckermeisters Weis. Potenzielle Auftraggeber sollten sich überlegen, ob sie einem solchen Betrieb Aufträge erteilen. Eine Demo gegen Rassismus am Ostermontag in Sebnitz wurde von einer rechtsextremen Gegendemo gestört.