Starke Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Preise im Wettbewerb „Die Gelbe Hand“ 2024/25 verliehen

„Die Teilnehmenden unseres Wettbewerbs setzen sich entschlossen gegen Rassismus und Rechtsextremismus ein und fördern aktiv Werte wie Demokratie, Vielfalt und Solidarität. Auch in diesem Jahr beeindruckt uns die Vielfalt, Kreativität und Motivation, mit der sie sich für eine Welt ohne Diskriminierung und für Frieden stark machen“, unterstrich unser Vorsitzender Dietmar Schäfers in seiner Eröffnungsrede.

Petra Grimm-Benne, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, betonte in ihrem Grußwort: „Rassismus darf weder in der Gesellschaft noch in den Betrieben einen Platz haben. Der Wettbewerb ‚Die Gelbe Hand‘ rückt das tolle Engagement von Berufsschüler*innen, Auszubildenden und jungen Gewerkschafter*innen ins Rampenlicht. Gemeinsam kämpfen wir für eine solidarische Gesellschaft, die für Vielfalt statt für Einfalt steht.“

Der Schirmherr des Wettbewerbs Martin Burkert, Vorsitzender der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG), hob in seinem Grußwort hervor: „Junge Menschen gestalten die Zukunft – und der Wettbewerb ‚Die Gelbe Hand‘ zeigt jedes Jahr aufs Neue eindrucksvoll, wie engagiert sie sich gegen Rassismus und für Vielfalt einsetzen. Ihre klare Haltung, ihre Ideen und ihren Mut braucht es, um unsere Gesellschaft stärker, solidarischer und respektvoller zu machen.“

1. Preis: „Hand in Hand“, Laura Dessel, JAV-Vorsitzende bei Roche in Penzberg, Bayern

Mit ihrem eigens für den Wettbewerb getexteten und komponierten Song will Laura Dessel dazu aufrufen, das eigene Handeln kritisch zu hinterfragen: Kann ich jeden Morgen in den Spiegel schauen und zufrieden mit dem sein, was ich politisch – auf welcher Ebene auch immer – bisher gemacht habe? „Es ist nicht nur wichtig, im richtigen Moment aufzustehen, um sich für eine Sache einzusetzen. Sondern auch dann stehen zu bleiben, wenn es unangenehm wird“, sagt die JAV-Vorsitzende. „Laura Dessel hat eine moderne Ballade geschaffen, die unter die Haut geht“, so die Jury. „Der eigenkomponierte Song mit eindringlichem Text ist ein ästhetischer Widerstand gegen Krieg, Gewalt, Terror und Hass. Getragen von einer einfühlsamen Klaviermelodie und begleitet von einer zart klingenden Stimme entfaltet das Lied seine besondere emotionale Tiefe. In seiner starken gesellschaftskritischen Ausrichtung fordert der Song Mut zur Zivilcourage und zum Aufstehen gegen Ungerechtigkeit.“

2. Preis: Bannerdrops zur Europawahl, ver.di Jugend Bayern

Um der AfD bei der Europawahl 2024 etwas entgegenzusetzen und die Menschen dazu aufzufordern, demokratisch und gegen Diskriminierung zu wählen, hat die ver.di Jugend Bayern Banner erstellt und diese am 1. Mai 2024 an Gewerkschaftsgebäuden in verschiedenen bayerischen Städten „gedropped“. Auf den Bannern waren Zitate von AfD-Kandidat*innen aus den bayerischen Wahlkreisen zu lesen. „Damit wollten wir die Politiker*innen enttarnen und den Menschen vor Augen führen, warum die AfD eine demokratiefeindliche Partei ist, die für uns nicht wählbar ist“, so die jungen Gewerkschafter*innen. Die Jury: „Mit ihrer kreativen Aktion hat die ver.di Jugend Bayern ein starkes Zeichen gegen Faschismus und für Demokratie gesetzt. Sie haben die demokratiefeindliche Haltung der Partei sichtbar gemacht. Die punktierte Ansprache sowie die breite Wirksamkeit der Aktion zeigen eine starke Vernetzung und eine klare Botschaft: Demokratie lebt vom Widerspruch gegen Extremismus – und von einer informierten Wahlentscheidung.“

3. Preis: „Vielfalt schmeckt – Rezepte gegen Vorurteile“, Schüler*innen der Friedrich-List-Schule Wiesbaden, Hessen

„Dieses Kochbuch ist mehr als eine Rezeptsammlung – es ist ein ­Statement“, sagen die Autor*innen, Auszubildende in der Marketingkommunikation. Gemeinsam mit Wiesbadener Gastronom*innen zeigen sie, wie Essen Brücken baut und Vorurteile abbaut. Neben Rezepten enthält das Buch kurze Interviews mit den Gastronom*innen über deren Leben und Erfahrungen. „Wir wollen dazu einladen, den Geschmack der Welt zu entdecken und gleichzeitig den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft zu stärken. Über den Tellerrand hinaus wird das Leben einfach bunter!“ Die Schüler*innen haben ein „kreatives, aufklärerisches und mit viel Empathie gestaltetes Kochbuch geschaffen“, findet die Jury. „Es ist ein Fest der Vielfalt und eine positive Manifestation des Zusammenlebens. Humorvoll und ansprechend lädt das digitale Magazin dazu ein, kulinarische und kulturelle Horizonte zu erweitern – und regt zum Nachdenken und Umdenken an.“

Sonderpreis DGB Jugend Nordrhein-Westfalen: Antirassismus-Kampagne der Konzern-JAV der Currenta-Gruppe, Leverkusen

Die Jugend- und Auszubildendenvertreter*innen haben Postkarten, Sticker und Kärtchen für den Ausweishalter mit klaren Aussagen erstellt und im Betrieb verteilt: „Wir gegen Rassismus!!!“ (bzw. gegen Rechtsextremismus, Diskriminierung, Menschendfeindlichkeit) lauten die Statements. „Führungskräfte, Mitarbeitende und Azubis tragen die Kampagne mit voran, indem sie darauf aufmerksam machen und die Sticker zum Beispiel auf ihren Laptops oder am Arbeitsplatz präsentieren“, so die JAV. „Mit ihrer Antirassismus-Kampagne setzt die Konzern-JAV ein starkes Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung“, lobt die Jury. „Mit den kreativen Materialien hat die Kampagne sowohl innerbetrieblich als auch auf Ausbildungsmessen und in der Öffentlichkeit Aufmerksamkeit erzeugt. Diese Aktion fördert den Dialog und schafft eine demokratische Betriebskultur, die zum Nachdenken anregt und zum Handeln aufruft. Ein wertvoller Beitrag für eine positiven und respektvolle Unternehmenskultur.“

Sonderpreis Sachsen-Anhalt und Sonderpreis DGB Jugend Sachsen-Anhalt: „Wo warst du?“, Jugendliche der SBH Nordost, Halle

In ihrem „Tagebuch der Gefühle“ zum Attentat von Halle am 9. Oktober 2019 sammelten Jugendliche der SBH Nordost gemeinsam mit Schüler*innen weiterer Bildungseinrichtungen in Halle über 1.000 Stimmen zu dem rechtsextremen und antisemitischen Anschlag: Wo warst du als es passierte, welche Ängste hattest du, wie verlief dein Tag? Das Buch wurde für den Unterricht zur Verfügung gestellt und Betroffenen überreicht. „Dieses Buch soll erinnern, im Unterricht unterstützen und Betroffenen zeigen, sie sind nicht alleine mit ihren Ängsten“, so die Autor*innen. „Mit ihrem Buch haben die jungen Autor*innen ein beeindruckendes und zeitgeschichtliches Dokument geschaffen, das die Wirkung des antisemitischen Attentats in Halle am 9. Oktober 2019 auf die lokale Gesellschaft verarbeitet“, lobt die Jury. „Sie leisten damit einen bedeutenden Beitrag zur Erinnerungskultur und zur Förderung von Toleranz und Verständnis in der Gesellschaft.“

Alle prämierten Beiträge mit den Begründungen der Jury findet ihr unter www.gelbehand.de/setz-ein-zeichen/wettbewerb-2024/2025-1 

Am 19. März sind die Preisträger*innen unseres Wettbewerbs in der Staatskanzlei Sachsen-Anhalt in Magdeburg geehrt worden.

1. Preis: Musik-Projekt „Hand in Hand“, Laura Dessel, Jugend- und Auszubildenden-vertreterin von Roche in Penzberg

2. Preis: Projekt „Bannerdrop zur Europawahl“, ver.di Jugend Bayern

3. Preis: Kochbuch-Projekt „Vielfalt schmeckt – Rezepte gegen Vorurteile“, Schüler*innen der Friedrich-List-Schule Wiesbaden

Sonderpreis DGB Jugend Nordrhein-Westfalen: Projekt „Antirassismuskampagne“, Konzern-Jugend- und Auszubildendenvertretung der Currenta-Gruppe

Sonderpreis Sachsen-Anhalt und Sonderpreis DGB Jugend Sachsen-Anhalt: Buch-Projekt „Wo warst du?“, Jugendliche der SBH Südost gemeinsam mit Schüler*innen weiterer Bildungseinrichtungen in Halle