1. Preis

„Rassismus? Nein, danke!“

Rahaf Almasri, Rama Almasri, Zainulabdeen Lati Zuhair, Rinore Ibishi, Amna Abdulkader, Sedra Shikha, Hajer Samarae, Deler Abdulrahman, Jana Arabi, Omar, Schüler*innen des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs in Moers

Um mehr Bewusstsein für das Thema Rassismus zu schaffen und die breite Öffentlichkeit zu informieren, arbeiteten die Schüler*innen des Hermann-Gmeiner-Berufskollegs in Moers an einer Radiosendung, die am 30.12.2021 im Bürgerfunk von Radio K.W. gesendet wurde und auf der Bürgermedienplattform NRWision dauerhaft und weltweit abrufbar ist.

In der 40-minütigen Radiosendung befragten die Autor*innen ihre Mitschüler*innen, was sie von Rassismus und Diskriminierung halten. Sie berichten über die eigenen Geschichten und Beobachtungen. Neben der Berichterstattung machen sich die Schüler*innen auch Gedanken darüber, was Rassismus mit den Menschen macht und wie man den Opfern helfen kann: „Unsere Erfahrung ist, dass Diskriminierung häufig auch zu Mobbing führt. (…) Deshalb haben wir ein Interview mit einem Schulsozialarbeiter geführt und geben Tipps, wie man sich gegen Mobbing wehren kann.“ Die musikalische Umrandung der Sendung wurde auch nicht dem Zufall überlassen: „Darüber hinaus haben wir Musiker gesucht, die wir gern hören, die sich aber auch in ihren Texten mit den Themen Rassismus und Diskriminierung auseinandersetzen und damit auch zu unseren Beiträgen passen.“

Die Sendung ist im Rahmen des Radioprojektes „Mitmach-Geschichten“ entstanden. Die „Mitmach-Geschichten“ sind ein Bündnisprojekt des SCI:Moers, des Hermann-Gemeiner Berufskollegs und der vhs-Radiowerkstatt Moers. Gefördert wird das Projekt über das Konzept MeinLand – Zeit für Zukunft der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD) e. V. und ist Teil des Förderprogramms „Kultur macht STARK“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Begründung der Jury

Die Schüler*innen des Hermann Gmeiner Berufskollegs Moers haben einen sehr hörenswerten einstündigen Radiobeitrag zum Thema Rassismus erstellt. Sie haben recherchiert, konzipiert und produziert, sodass ein Beitrag entstanden ist, der die Hörenden mitnimmt und Betroffene hörbar macht. Der Beitrag beschäftigt sich fundiert und aus verschiedenen Perspektiven mit den Themen Rassismus, Rassismuserfahrungen, Migrationsgeschichte und Gerechtigkeit. Der Beitrag präsentiert die Erfahrungen und Erlebnisse von Betroffenen und gibt Ihnen damit eine Stimme in der Öffentlichkeit und macht ihre Lebensgeschichten sichtbar. Die Wortbeiträge in Form von Statements und Interviews werden ergänzt von thematisch passenden Musikstücken. Die ausgesuchten Musikstücke von Raper*innen und Sänger*innen unterstreichen das Anliegen des Beitrages, indem Sie diskriminierende Erfahrungen und die Forderung nach Anerkennung und Teilhabe in Musik umsetzen.

Das Überzeugende am Feature ist die Stärkung und Unterstützung von Betroffenen von Rassismus. Es wird nicht über die Betroffenen gesprochen, sondern die Betroffenen sprechen für sich selbst über ihre Gedanken, Wünsche und ihre Lebenswirklichkeit.

Zudem ist der Radiobeitrag handwerklich sehr gut gemacht. Die Beiträge sind akustisch gut verstehbar und dabei interessant aufbereitet, sodass die Hörenden gebannt den Beitrag zuhören und sich auf jeden neuen Part freuen.