Argumente und Aktionen gegen Rechts

Gelbe-Hand und junge NGG Nord: Gemeinsamer Workshop gegen Rassismus

Nicht zufällig wählten die Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter der jungen NGG Nord (Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten) das letzte Januarwochenende für ihr Seminar. Sonntag, der 27. Januar, war der 74. Gedenkjahrestag der Befreiung des NS-Konzentrationslagers Auschwitz. An diesem Wochenende veranstalteten die Jugendlichen der jungen NGG gemeinsam mit der Gelben Hand das Wochenendseminar „FCK Racism“, bei dem es um Strategien und Handlungsmöglichkeiten gegen Fremdenfeindlichkeit im Betrieb ging.

Rassismus sei ein gesellschaftliches Problem, das auch vor dem Werkstor oder der Arbeitsstätte nicht Halt mache, erklärte der verantwortliche Gewerkschaftssekretär, Fabian Schmid. Deswegen gelte es, sich damit auch im betrieblichen Kontext auseinanderzusetzen: „Da die NGG, sowie alle Gewerkschaften, sich klar gegen jegliche Form von Diskriminierung positioniert, war es uns wichtig, unsere jungen Kolleginnen und Kollegen für dieses Thema zu sensibilisieren. Wir wollten ihnen zudem verschiedene Möglichkeiten aufzeigen, wie sie rechten Parolen und rassistischem Verhalten im betrieblichen aber auch privaten Umfeld begegnen können.“ Zielgruppen waren junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Gewerkschaftsmitglieder aus dem Bezirk Nord der NGG, der die Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern umfasst.

Drei Tage beschäftigten sich neun junge Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter gemeinsam mit der Referentin, unserer Geschäftsführerin, Dr. Klaudia Tietze in der ver.di-Bildungsstätte in Undeloh mit unterschiedlichen argumentativen und rhetorischen Techniken, rechte Sprüche abzuwehren, und entwickelten Projekte für ein gutes Betriebsklima. „Wir müssen junge Multiplikatorinnen und Multiplikatoren mit dem nötigen Wissen und Rüstzeug ausstatten, damit sie diese demokratische Wertehaltung am Arbeitsplatz und in der Gesellschaft vermitteln können.“, betonte Tietze. Für Fabian Schmid war es ebenso wichtig, mit dem Seminar ein klares Zeichen gegen jede Form von Diskriminierung zu setzen, da der Rechtsruck in Politik und Gesellschaft europaweit zu spüren sei. „Es darf nicht sein, dass eine offene und freie Gesellschaft von rechts bedroht wird und Ausgrenzung aufgrund von Herkunft, Aussehen oder sexueller Orientierung zunehmen oder sich in der Gesellschaft verfestigen.“ Neben der Bildungsarbeit gebe es auch eine weitere Möglichkeit, etwas gegen den Rechtsruck zu unternehmen, nämlich „bei der anstehenden Europawahl das Stimmrecht wahrzunehmen und sich klar gegen Rechts zu positionieren.“