Aufklärung und Transparenz statt Sonntagsreden!

Gastkommentar von Ziya Yüksel, Mitglied im Interkulturellen Bundesarbeitskreis (IBAK) der IG BCE

Der Brandanschlag in Solingen vor 30 Jahren ist ein trauriges Beispiel für eine Reihe von mehreren rassistischen Morden an zugewanderten Menschen. Fast mantraartig kommen Solidaritätsbekundungen, es folgen Sonntagsreden und leere Versprechungen nach „lückenloser Aufklärung“. Was bleibt ist die Erkenntnis, dass nach diesen rassistischen Anschlägen kaum eine gesellschaftspolitische und wissenschaftliche Auseinandersetzung erfolgt. Eher werden Akten geschreddert oder über Jahrzehnte unter Verschluss gehalten.

Zu oft wurde „Unser Deutschlandmärchen“, wie es der aktuelle Preisträger der Leipziger Buchmesse, Dincer Gücyeter, beschreibt, zu einem Albtraum. Als Interkultureller Bundesarbeitskreis der IG BCE (IBAK) kennen wir leider die Historie von Hass, Ausgrenzung und Mord schon viel zu lange. In diesen schwierigen Zeiten waren und sind Gewerkschaften eine Konstante der Hoffnung und stehen mit ihrer solidarischen und antirassistischen DNA auf der Seite der Menschen, die Rassismus und Ausgrenzung erfahren haben. Diese ungebrochene Solidarität braucht Mitgestaltende. Denn nur gemeinsam können wir eine starke Stimme gegen Rassismus für eine gemeinsame Heimat Deutschland sein, um ehrliche Aufklärung und Transparenz einzufordern.

Der Chemikant ist Vertrauensmann für die IG BCE bei der BASF in Ludwigshafen und engagiert sich in der betriebseigenen Kommission für interkulturelle Zusammenarbeit.