Auszug aus Protest

DGB in Plauen zieht aus Protest gegen „Thor Steinar“ aus

Wer kennt sie nicht, die unliebsamen Nachbarn. Auch wenn man sich nicht grün ist, man erträgt sich zumindest. Aber in der Situation wie sie der DGB in Plauen vorfand, gab es keine Alternative mehr als den Auszug. Denn im gleichen Gebäude, in dem der DGB-Bezirk sowie die IG Metall, Ver.di und die IG BAU ihre Büros hatten, ist vor zwei Jahren ein Laden eingezogen, der die unter Neonazis beliebte Kleidermarke „Thor Steinar“ verkauft.

„Der Konflikt schwelte schon lange, doch die Hausverwaltung sah sich nicht dazu in der Lage, die Neonazis hinauszukomplimentieren“, erklärt Ralf Hron, Regionschef des DGB Südwestsachsen, sichtlich verärgert. Auch nach mehrfachen Hinweisen blieben die Hausverwalter untätig. Tür an Tür mit Neonazis, gerade für Ralf Hron, der sich in vielfältiger Weise in Sachsen gegen Rechts engagiert, undenkbar: „Wir haben keinerlei Interesse mit Neonazis zusammenzusitzen. Da fahren wir eine Null-Toleranz-Politik.“ Die Büros sind gekündigt, der Umzug in ein neues Gebäude in der Plauener Innenstadt soll jetzt im November stattfinden. Ein starkes Signal gegen Rechts – in einer Region, in der die AfD gerade in diesem Jahr den Einzug in den Landtag geschafft hat.

Auch diese Entwicklung beobachtet Ralf Hron mit Sorge: „Wir brauchen eine Strategie gegen den Rechtspopulismus.“ Der DGB Südwestsachsen arbeitet dafür eng mit regionalen Netzwerken zusammen, um mittels Projekttagen und Bildunsangeboten Aufklärungsarbeit zu leisten.