Betrieb für alle?

Befragung von Beschäftigten zu Diskriminierungserfahrungen

Im Januar haben ver.di und das DGB-Bildungswerk Thüringen gemeinsam mit dem Betriebsrat eines Versandhändlers eine Befragung zum Thema Antidiskriminierung und Arbeitsbedingungen durchgeführt. Hier eine Kurzfassung der Ergebnisse.

An der Umfrage nahmen 231 Kolleg*innen teil, das sind rund 19 Prozent aller Beschäftigten, etwa 56 Prozent davon Migrant*innen. Mehr als 72 Prozent der Befragten gaben an, selbst Diskriminierung zu erfahren. 75 Prozent berichteten, Diskriminierungen anderer zu beobachten. Mit großem Abstand wurde sowohl in der Wahrnehmung als auch in der eigenen Betroffenheit Rassismus mit rund 57 Prozent bzw. 46 Prozent als häufigstes Phänomen beschrieben. Als diskriminierende Personen nennen die Betroffenen dabei mehrere Personengruppen, in erster Linie Vorgesetzte. Neben Rassismus von Deutschen gegenüber Migrant*innen wird auch von einer schlechteren Behandlung zwischen migrantischen Gruppen gesprochen. Dies werde auch in Führungspositionen sichtbar, in denen manche Nationalitäten vertreten sind und andere nicht. Ein weiteres erschreckendes Ergebnis der Umfrage ist die Schwere der Diskriminierung. Fast 16 Prozent aller Befragten gaben an, bedroht oder körperlich angegriffen worden zu sein. Weitere zehn Prozent der Befragten berichteten, sexuelle Belästigung oder sexualisierte Gewalt erfahren zu haben.

Weitere Informationen im CONNECT #1 des DGB-Bildungswerks Thüringen: 
˃ www.dgb-bwt.de/wp-content/uploads/2023/03/Connect-Paper-web.pdf