Dortmunder DIDF-Jugend gewinnt Wettbewerb mit Beitrag zur Aufklärung der NSU-Morde.

Vorsitzender Dietmar Schäfers fordert bundesweiten Demokratie-Unterricht.

Die Preisverleihung des Kumpelvereins war diesmal digital – dennoch sind die Botschaften wichtiger und deutlicher denn je! Den mit 1.000 Euro dotierten ersten Preis gewann die Dortmunder DIDF-Jugend mit dem Beitrag „Tag der Solidarität – Gedenken an die Opfer des NSU“. Die DIDF-Jugend ist eine, im Jahr 1996 gegründete, bundesweit agierende Migrantenjugendselbstorganisation.

Erstmals verlieh Dietmar Schäfer, neuer Vorsitzender des Kumpelvereins, die insgesamt sechs Preise mit Unterstützung der Jury und den zwei Schirmherren Andreas Bovenschulte, Bremer Bürgermeister und Präsident des Bremer Senats sowie Reiner Hoffmann, DGB-Vorsitzender.

„Wir mussten zwar dieses Jahr die Preise digital verleihen – aber trotz Pandemie setzen wir kreative aber klare Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus. Ich appelliere an alle zuständigen Politikerinnen und Politiker auf Bundes- und Landesebene, die Lehrpläne unserer Schulen, um Demokratieunterricht zu erweitern. Bundesweiter Demokratie-Unterricht, damit in frühen Jahren Demokratie gelernt, geübt und gelebt wird! Deutschland braucht Demokratinnen und Demokraten, denn sie sind das Fundament unserer Demokratie und unserer solidarischen Gesellschaft“, so Dietmar Schäfers.

Gewonnen haben nach DIDF Dortmund außerdem: Berliner ver.di Jugend, Berufsschule Berta Jourdan in Frankfurt a.M., IG Metall-Jugend in NRW und Berufsbildende Schule Technik Cloppenburg. Der diesjährige Sonderpreis Bremen ging an das Aktionsbündnis gegen rechts aus Bremerhaven mit dem Beitrag einer Klangkollage.

Wettbewerbsschirmherr Reiner Hoffmann, Vorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes, bedankte sich für Engagement und Unterstützung der Gelben Hand: „Es ist erschreckend, wie sich das politische Klima in den letzten Jahren verändert hat. Wir erleben Hass und Ausländerfeindlichkeit, rassistische und antisemitische Übergriffe und einen parlamentarisch verfestigten Rechtspopulismus, den ich nicht mehr für möglich gehalten hätte. Dem müssen wir entschlossen entgegentreten – egal ob in der Schule, im Betrieb oder in unserer Freizeit. Der Kumpelverein tut genau das. Und deswegen finde ich es klasse, dass dieser Wettbewerb ganz praktisch und kreativ dazu aufruft, das Bild einer Gesellschaft zu entwerfen, wie wir sie uns vorstellen. Eine Gesellschaft, in der jeder die gleichen Chancen hat, unabhängig von seiner Herkunft, Religion oder Lebensweise. Euer Engagement hält unsere Gesellschaft zusammen. Den Kampf gegen Rassismus und Ausgrenzung müssen wir alle gemeinsam und vor Ort gewinnen.“

Bürgermeister Dr. Andreas Bovenschulte, Präsident des Senats der Freien Hansestadt Bremen: „Rassismus, Hass und Ausgrenzung nehmen leider zu und spalten – dagegen müssen wir vorgehen. Wir müssen zusammenstehen – wo sie uns spalten wollten! Der Kumpelverein Gelbe Hand macht das seit vielen Jahren. Mit Mut, Haltung und breiten Schaltern stehen wir gemeinsam für Solidarität und Demokratie - denn Solidarität ist die Antwort“.

Der Preis wurde damit bereits zum 14. Mal vom Kumpelverein „Gelbe Hand“ vergeben. Der gewerkschaftliche Verein Mach‘ meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus e.V. engagiert sich seit über 30 Jahren gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Rechtsextremismus. Damit ist der Verein eine der ältesten antirassistischen Organisationen in Deutschland. Sein Schwerpunkt liegt in der aufklärenden und präventiven Tätigkeit. Er unterstützt Jugendliche und Erwachsene in ihrem sozialen und politischen Engagement gegen Rassismus und für ein interkulturelles Miteinander.

Glückwunsch allen Preisträger*innen!

Informationen zu allen Preisträger*innen und ihren Wettbewerbsbeiträgen findet Ihr unter:www.gelbehand.de/setz-ein-zeichen/wettbewerb-die-gelbe-hand/ 

Außerdem steht die Preisverleihung online unter: https://www.facebook.com/gelbehand