Editorial

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

am 10. Juli verstarb in Hamburg die jüdische Kommunistin Esther Bejarano. Die Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau, aktive Antifaschistin und Zeugin ihrer Zeit wurde 96 Jahre alt. Noch im hohen Alter engagierte sie sich politisch, war Aufklärerin, Hoffnungsgeberin, humorvolle Optimistin und leidenschaftliche Sängerin jiddischer Widerstandslieder.  

Der Kumpelverein trauert um einen unerschütterlichen Menschen. Bei der #Unteilbar-Demo am 4. September gedachten ihrer die 30.000 Teilnehmenden. Esther legte als Mahnerin im Kampf gegen alte und neue Nazis den Finger in die Wunde. Sie forderte, dass der 8. Mai als Tag der Befreiung und zur Mahnung gegen Rassismus und Antisemitismus endlich gesetzlicher Feiertag werden müsse.

Nicht nur in dieser Forderung bleiben wir ihr verbunden. Wir wahren als Kumpelverein Esthers Andenken in unserem Engagement für eine Welt ohne Ausbeutung und Ausgrenzung. Wir werden auch die neue Bundesregierung daran erinnern, dass Reden an Gedenktagen nicht reichen. Demokratiebildung, antifaschistische Arbeit und Maßnahmen gegen Diskriminierung und Ausgrenzung müssen strukturell gefördert werden, um wirken zu können.

Euer Romin
für den gesamten Vorstand des Kumpelvereins

 

Romin Khan, stellvertretender Vorsitzender des Kumpelvereins