Einfach mal Danke sagen!

ver.di-Jugend Thüringen bedankt sich bei engagierten Menschen in der Flüchtlingshilfe

Es wurde weiter genäht und geschneidert. Vom Besuch ließ man sich kaum ablenken, schließlich müssen noch viele Decken für die Flüchtlingskinder fertig werden. Zu Besuch war die ver.di- Jugend Thüringen, und zwar beim Projekt „Mini Decki" in Gera. Seit April 2016 kommen zwei Mal monatlich engagierte Unterstützerinnen in den Räumen des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) in Gera zusammen, um gemeinsam Decken für Flüchtlingskinder aus Spendenmitteln zu schneidern. Für die ver.di-Jugend war dieses beeindruckende und vorbildliche Engagement Anlass, um Mitte August die „Näherinnen" in Gera bei der Arbeit zu besuchen und: Einfach mal Danke zu sagen!

Der Besuch bei „Mini-Decki" in Gera fand im Rahmen der Aktion „Einfach mal Danke sagen" der ver.di-Jugend statt, die seit Anfang des Jahres läuft. Die jungen Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus Thüringen wollen im laufenden Jahr auf ihrer „Danke-Tour" mit regelmäßigen Besuchen den unzähligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus der Flüchtlings- und Integrationsarbeit ihre Dankbarkeit zum Ausdruck bringen. „Uns geht es nicht darum, mit großen Orden oder Veranstaltungen den Dank an Ehrenamtliche zu institutionalisieren, sondern die Helferinnen und Helfern vor Ort zu besuchen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen", so Hannes Gottschalk, ver.di-Jugendsekretär.

Entstanden war die Idee auf einer Jugendklausur 2016. Die ver. di-Jugend wollte über das Spenden hinaus etwas im Rahmen der Flüchtlingshilfe unternehmen. „In diesen aufgeheizten Zeiten, in denen meist das Negative im Fokus steht, wollten wir das Thema positiv besetzen", erinnert sich Hannes Gottschalk. Und so kam man auf die Idee, sich bei den Aktiven in der Flüchtlingshilfe zu bedanken - auch um den Engagierten, die so selten Gehör finden mit ihrer wertvollen, ehrenamtlichen Arbeit eine Plattform zu bieten. „Ohne deren Engagement würde die Demokratie nicht funktionieren", fügt der junge Gewerkschafter Hannes Gottschalk an.

Seit Anfang des Jahres laufen die Dankesbesuche vor Ort. Im März bedankte sich die ver.di-Jugend beim Gothaer Verein „L’amitié", einem multikulturellen Zentrum, und bei Günther Schulz aus Gotha, einem älteren Herrn, der Geflüchteten mehrere Stunden in der Woche Sprachunterricht gibt. Diesmal bedankte sich die ver.di-Jugend Thüringen bei den ehrenamtlichen Helferinnen des Projektes „Mini-Decki" aus Gera. Durch dieses Projekt in Gera konnten bereits rund 300 individuelle Decken an Flüchtlingskinder übergeben werden. Manuela, Initiatorin des Projektes in Gera, erklärte dazu: „Ziel des Projektes ist es, dass jedes Flüchtlingskind, welches nach Deutschland kommt, eine Decke erhält." Denn eine Decke sei nicht nur eine Decke: „Jedes Kind soll durch unsere Decken Liebe, Geborgenheit und Schutz erfahren", erklärte Juliane, eine der ehrenamtlichen Helferinnen.

Viele Flüchtlingskinder seien traumatisiert und müssten sich auf ständig verändernde Umstände einstellen: „Die Decke soll ihnen eine feste Konstante geben, sie bleibt bei ihnen", betonte Nicole, die ebenfalls schon länger in dem Projekt engagiert ist. Ein Engagement, das den gewerkschaftlichen Werten entspricht, findet Hannes Gottschalk: „Das Projekt ‚Mini Decki‘ leistet mit seiner Arbeit seit längerer Zeit einen vorbildlichen Beitrag für ein besseres Miteinander und gelebte Solidarität. Dafür sagt die ver.di-Jugend: Danke!" Dank gebührt aber auch den jungen Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern der ver.di-Jugend Thüringen, die mit ihrer Aktion den oftmals „nicht sichtbaren", engagierten Menschen die verdiente Wertschätzung entgegenbringen. 

Foto: Hannes Gottschalk / ver.di-Jugend Thüringen