Wie mittlerweile jedes Jahr vereinten sich am 15. Februar verschiedene Cottbuser Initiativen unter dem Label „Cottbus bekennt Farbe“ zu einem Sternmarsch gegen Rechts. Über 3000 Menschen nahmen teil und setzten ein Zeichen für friedliches, solidarisches Miteinander. Die federführende Koordinierung der Aktivitäten übernahm Lothar Judith vom DGB Südbrandenburg Lausitz. Anlass des Sternmarsches ist das historische Gedenken an die Bombardierung von Cottbus im Zweiten Weltkrieg: „Die mörderische Ideologie des Nationalsozialismus, Größenwahn, Rassismus und Antisemitismus haben unermessliches Leid über die Menschen gebracht.“, heißt es im Aufruf des Bündnisses.
In diesem Jahr spielt aber auch die aktuelle Situation in Cottbus eine Rolle. Seit Beginn des Jahres hat sich die Stimmung in der Stadt verschärft. An Silvester drangen unbekannte Täter in eine Flüchtlingsunterkunft ein und verletzten Bewohner. Mitte Januar verletzte ein syrischer Geflüchteter einen Gleichaltrigen mit einem Messer. Seitdem patrouilliert die Polizei in der Innenstadt.
Anfang Februar demonstrierten rund 3000 Flüchtlingsgegner in der Stadt, organisiert vom rechts verorteten Bürgerbündnis „Zukunft Heimat“. Es geht mittlerweile auch um die Deutungshoheit in der lebenswerten, Lausitzer Stadt. Umso mehr sei es wichtig, mit dem Sternmarsch ein Zeichen zu setzen gegen die rechte Stimmungsmache: „Wir müssen Farbe bekennen und dagegenhalten.Wir sind ein breites gesellschaftliches Bündnis. Das zeigt, die Mehrheit in Cottbus steht für Demokratie und Toleranz. Der DGB und die Gewerkschaften sind dabei an vorderster Front vertreten!“