„Feminismus und Antirassismus zusammen denken“

Gemeinsamer Workshop „Frauen und Rechtsextremismus in NRW“mit der DGB-Jugend NRW

Spätestens seit der Silvesternacht 2015/2016 in Köln werden Taten wie sexuelle Übergriffe bzw. jegliche Gewalt gegen Frauen von Rechten instrumentalisiert, um fremdenfeindliche Hetze zu verbreiten. Statt einer Solidarisierung mit den Opfern, werden die Taten von rechten Gruppierungen für rassistische Zwecke missbraucht. Gleichzeitig wird das gewerkschaftliche Frauenbild, welches in der Gesellschaft und Arbeitswelt durch eine selbstbestimmende undunabhängige Frau geprägt ist, vom rechten Gesellschaftsmodell angezweifelt. Die Kritik gegen das „Gender Mainstreaming“ findet Einzug nicht nur in den öffentlichen Diskurs, sondern auch in die Betriebe und wird zunehmend zu einem Problem für die Durchsetzung der Gleichbehandlung der Geschlechter am Arbeitsplatz.

Um diesen negativen Entwicklungen entgegenzuwirken und mit jungen Aktiven Gegenstrategien und Lösungswege zu diskutieren, veranstaltete der Kumpelverein in Kooperation mit der DGB Jugend NRW am 27. Oktober in Düsseldorf den Workshop „Frauen und Rechtsextremismus in NRW“. Rund 15 aktive Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter aus NRW nahmen teil. Soziologe Andreas Kemper klärte zunächst über rechte Netzwerke und Akteure in NRW auf, bevor er dann den Antifeminismus als Bestandteil neurechter Ideologien analysierte. In der abschließenden Podiumsdiskussion diskutierten Monika Zimmermann vom ver.di Frauenrat, Simone Mühlenberg, Bezirksfrauenrat der IG BCE Gelsenkirchen, und Gewerkschaftssekretärin Jessica Worrings, zuständig bei der IG Metall Düsseldorf Neuss für Frauen und Migration, die aktuellen Herausforderungen aus gewerkschaftlicher Perspektive. Moderiert wurde die Fachdiskussion von unserer Geschätsführerin Dr. Klaudia Tietze. „Frauen geraten in mehrerer Hinsicht unter Druck – einerseits durch rassistische Instrumentalisierung von rechts, andererseits werden Frauenrechte gerade von der Rechten beschnitten und bekämpft – auch in der Arbeitswelt. Es ist daher wichtig, dass wir Strategien erarbeiten, um Feminismus und Antirassismus zusammen zu denken!“, erklärte die Geschätsführerin der Gelben Hand.