Fragile Mitte – Feindselige

Broschüre des Monats

Am 20. November erschien die neue Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung „Fragile Mitte – Feindselige Zustände" im Dietz-Verlag. Untersuchten wurden rechtsextreme Einstellungen in der Mitte der Gesellschaft.

Das Bild, das sich aus den Zahlen 2014 ergibt, ist komplex: Insgesamt sind laut der Studie rechtsextreme und menschenfeindliche Einstellungen in Deutschland gegenüber den Vorjahren deutlich zurückgegangen. Laut Herausgeber Ralf Melzer, sei dies kein Anlass zur Entwarnung. Denn die Zustimmungswerte auf Ebene einzelner Aussagen sind teilweise nach wie vor sehr hoch. So schreiben 10 Prozent dem Nationalsozialismus Gutes zu. Einigen Facetten, wie der Abwertung von langzeitarbeitslosen und asylsuchenden Menschen, stimmt fast die Hälfte der Deutschen zu. Gruppenbezogener Rassismus manifestiert sich auch gegenüber anderen sozialen Gruppen: Stark verbreitet sind Vorurteile gegenüber Sinti und Roma (27%) sowie Muslimen (18%). Ganz vorne dabei: Die Anhänger der AfD. Sie zeigen die zweithöchsten Zustimmungswerte, nach jenen der NPD-Symphatisanten, zu Ausländerfeindlichkeit, Chauvinismus und Verharmlosung des Nationalsozialismus. Auch die Abwertung von Homosexuellen und eine Anti-Europa-Haltung ist deutlicher ausgeprägt als bei anderen Befragten. Eines geht aus der Studie deutlich hervor: Rechtsextremes Denken verlagert sich in subtile Formen der Menschenfeindlichkeit.

Eine gefährliche Tendenz. Mehr Infos zur Studie gibt es im Netz unter: http://www.fes-gegen-rechtsextremismus.de/