Für eine buntere EVG

Kulturelle Vielfalt in den Betrieben und der Gewerkschaft soll gestärkt werden

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) stellt sich dem Thema „Vielfalt“. Und dafür gibt es einen einfachen Grund: Etwa 20 Prozent der Bevölkerung in Deutschland hat einen Migrationshintergrund; die Hälfte sind Frauen, und auch die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner sind in jeder Hinsicht bunt gemischt. Ein Blick auf die Struktur der Funktionäre und Mandatsträger zeigt jedoch, dass sich dieses Verhältnis hier nicht einmal ansatzweise widerspiegelt. Das soll sich ändern.

Die Arbeit als Gewerkschaft legitimiert sich durch den Anspruch, die Interessen aller Beschäftigten bei allen Eisenbahnverkehrsunternehmen in Deutschland zu vertreten. Um dabei auf Dauer weiterhin erfolgreich zu sein, will die EVG Mitgliedern mit Migrationshintergrund, Frauen, Menschen unterschiedlicher sexueller Orientierung, religiöser Überzeugung und verschiedenen Alters in allen Berufsgruppen bei den Eisenbahn- und Busbetrieben künftig noch stärker ansprechen und repräsentieren.

Die EVG lebt durch ihre Mitglieder. Und die müssen sich unter den Hauptamtlichen, den gewählten Mandatsträgern repräsentiert sehen. Deshalb braucht die Gewerkschaft Angehörige der genannten Gruppen als Mitglieder, als Funktionärin oder Funktionär, sie braucht sie als politischen Nachwuchs und Impulsgeber um im Arbeitskampf und als politische Organisation auf Dauer schlagkräftig zu bleiben.

Deshalb will die EVG der Motor für eine konstruktive Vielfalt in den Betrieben sein. Denn auch im Betrieb bringt Vielfalt ein Mehr an individuellen Fähigkeiten, Einstellungen und Erfahrungen. Vielfalt ist eine notwendige Ressource, um unternehmerische und auch gewerkschaftliche Strategien umsetzen zu können.

Vor diesem Hintergrund wird die EVG in naher Zukunft geeignete Maßnahmen entwickeln und einleiten, durch die die gelebte kulturelle Vielfalt in den Betrieben und der EVG gestärkt wird. Da heißt auch, dass sie sich intensiv mit möglichen Zugangsbarrieren innerhalb der Gewerkschaft und des eigenen Organisationsbereichs auseinandersetzen wird. Alles in allem geht es darum, die EVG bunter zu machen. Ziel ist es, ein vorurteilsfreies, wertschätzendes und damit konstruktives Arbeitsumfeld im Betrieb und in der Gewerkschaft zu gewährleisten.

Schließlich versteht sich die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft als Mitmach-Gewerkschaft, in der jede und jeder Beschäftigte, jeder und jede Auszubildende aber auch jede Seniorin oder jeder Senior die realistische Chance hat, sich zu engagieren. „Die Vielfalt unserer Gesellschaft sollte dafür die ‚Blaupause‘ sein“, so die EVG