Gemeinsam stark!

ver.di-Bundesjugendkonferenz vom 10. bis 12. Mai in Berlin

Alle vier Jahre treffen sich aus ganz Deutschland, aus allen Landesbezirken und Fachbereichen, die Delegierten der ver.di-Jugend, um über die politischen Leitlinien ihrer Jugendorganisation zu beraten und zu entscheiden. Am Wochenende vom 10. bis zum 12. Mai war es wieder soweit: 100 Delegierte kamen zur 5. Ordentlichen Bundesjugendkonferenz nach Berlin in die ver.di-Zentrale und berieten bis tief in die Nacht rund 230 Anträge getreu dem Motto: Gemeinsam stark! Neben den Anträgen stand auch die Wahl des neuen Vorstands auf der Tagesordnung. Die Gelbe Hand gratuliert dem neuen Vorsitzenden der ver.di-Jugend und Fördermitglied der Gelben Hand, Kai Reinartz, zu erfolgreichen Wahl.

Als Gelbe Hand waren wir mit einem Stand vor Ort, an dem die Delegierten in einem interaktiven Quiz ihr Wissen über die rechten Akteure in Deutschland testen konnten, in dem sie Zitate richtig zuordnen sollten. „Das kam gut an und war ein guter Einstieg in den gemeinsamen Austausch mit den Delegierten, wie wir gemeinsam dem Rechtsruck in Deutschland entgegenwirken können“, erklärte unsere Referentin Sandra Hoeboer, die vor Ort war, ebenso wie unser Vorstandsmitglied Romin Khan, Referent für Migration bei ver.di. Ein solches Zeichen setzten die Delegierten zum einen mit einer coolen Fotoaktion gegen Rechts und dem klaren Bekenntnis zum Antifaschismus – auf den Straßen und in den Parlamenten. Zum anderen drückte sich diese Wertehaltung in den beschlossenen Anträgen aus. Im Leitantrag „ver. di-Jugend aktiv gegen Rechts“ heißt es: „Der zunehmende Rechtspopulismus ist eine ernstzunehmende Bedrohung für das gesellschaftliche Zusammenleben. Durch den Einzug rechtspopulistischer und rechte Parteien in diverse Parlamente auf nationaler und europäischer Ebene wurde ein Legitimationswandel vollzogen – es ist nun möglich, öffentlich Ressentiments gegen das „sozial Andere“ freien Lauf zu lassen: Online, auf der Arbeit, im Gremium, im privaten Umfeld. Hier muss die ver.di Jugend entgegenwirken und klare Position gegen unsolidarische Tendenzen beziehen.“ Im Antrag ist ein Paket an Maßnahmen vorgesehen – antirassistische Seminarkonzepte für die Ausbildung, stärkere Öffentlichkeits- und Bündnisarbeit, aber auch Argumentationshilfen für Kolleg*innen im Betrieb – um so dem Rechtsruck entgegenzuwirken, die soziale Frage nicht den Rechten zu überlassen und klare Kante gegen Rassismus und Ausgrenzung zu zeigen. Solidarisch waren auch die Beschlüsse für eine humane europäische Flüchtlingspolitik. Die ver.di schloss sich dem Unterstützerkreis von „Seebrücke – schafft sichere Häfen“ an und unterstützt die politische Forderung nach sicheren Fluchtwegen, einer Entkriminalisierung der Seenotrettung und einer menschenwürdigen Aufnahme der Menschen, die fliehen mussten oder noch auf der Flucht sind. Im Antrag heißt es: „Wir fordern, dass sich ver.di mit der zivilen Seenotrettung solidarisch zeigt und durch eigene Aktionen auf das Sterben insbesondere im Mittelmeer aufmerksam macht.“ Darüber hinaus setzte die ver.di-Jugend auch ein klares Zeichen gegen jede Form des Antisemitismus, in dem sie sich von der Boykott-Kampagne gegen Israel, „Boycott, Divestment and Sanctions“ (BDS), und deren Unterstützer* innen distanzierte.

Am ersten Tag der Bundesjugendkonferenz stärkte der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske der Jugend den Rücken. Auch er zeigte klare Kante gegen Rechtspopulist*innen in diesem Land. Die AfD nannte er die deutsche Brexit-Partei, die den Marsch in die Wirtschaftskrise mit der Rückkehr zur nationalen Währung zum Programm der Partei erhebe. „Das ist mit Verlaub – strunzdumm!“, so Bsirske. Gegen diese Partei gelte es aufzustehen, „weil das eine Partei ist, die gefährlich ist, weil das eine Partei ist, die mit Interessen von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nichts zu tun hat, und die wir bekämpfen müssen als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter!“ Auch der neue Bundesjugendvorsitzende, Kai Reinartz, sieht im Engagement gegen Rassismus und Nationalismus eine zentrale Aufgabe der ver.di-Jugend: „Wir sollten in erster Linie auf Aufklärung setzen. Unsere Antwort muss das sein, wofür wir seit vielen Jahren stehen: Eine internationale Solidarität. Wir sind der antifaschistische Anker in unserem Land und diejenigen, die sich zu jeder Zeit hierzu bekannt haben. Für mich ist es mehr als nur meine Überzeugung. Es ist zu viel passiert, als dass wir jemals mit dem Kampf gegen Rechts aufhören könnten“, bekräftigte Reinartz und fügte an: „Die ver.di Jugend stellt sich allen faschistischen, rassistischen und rechtspopulistischen Strömungen kategorisch und kompromisslos entgegen.“ Daher wolle er sich weiterhin an Bündnissen auf nationaler und europäischer Ebene beteiligen und mit den Verbündeten klare Kante gegen Rechts zeigen. Mehr Impressionen zur ver.di-Bundesjugendkonferenz findet ihr unter: https://jugend.verdi.de/service/bjk19

Die ver.di-Delegierten zeigen klare Kante gegen Rechts – auf der Straße und in den Parlamenten!