Grenzen einreißen, Brücken bauen

Gewerkschaftsjugenden setzen am 1. Mai ein Zeichen der Solidarität

Es war ein symbolischer Akt mit einer großen politischen Botschaft, den die DGB-Jugend Dortmund-Hellweg am diesjährigen 1. Mai vollzog. Mit Kreppband wurde im Vorfeld ein rotes Banner als symbolische EU-Außengrenze präpariert, die dann durch den hindurchschreitenden Demo-Zug der DGB-Jugend und anderer Bündnispartner durchbrochen und eingerissen wurde. „Wir wollten uns durch das ‚Einreißen‘ der Grenze solidarisch mit den Geflüchteten zeigen", erklärte die Jugendreferentin Marijke Garretsen. Denn viele Schutzsuchende stehen nunmehr vor geschlossenen Grenzen in Europa – Abschottung statt Recht auf Asyl. Neben der symbolischen Aktion nahmen Geflüchtete auch am Demo-Zug und am anschließenden Familienfest teil.

Auch für DGB-Bundesjugendsekretär und Fördermitglied Florian Haggenmiller sind solche Aktionen ein Gebot der „gelebten Solidarität". Für Bewegungen und Parteien, die Ängste schüren, findet er am 1. Mai in Kempten klare Worte: „Wenn ich von Rassismus in der Gesellschaft rede, dann kann ich auch noch deutlicher werden: Es geht nicht nur um Pegida, sondern auch um die AfD. Die AfD ist eine völkische, rechtsnationale, eine zutiefst demokratiefeindliche Partei. Sie gibt scheinbar einfache Antworten auf komplexe Problemlagen, indem sie Feindbilder konstruiert." In Brandenburg machte sich die GEW-Jugend daran, eben keine Feindbilder zu konstruieren, sondern Brücken zu bauen – zwischen Einheimischen und Geflüchteten bei einem gemeinsamen Fußballspiel gegen Fremdenfeindlichkeit. Das waren nur zwei Beispiele von vielen Initiativen. Denn in ganz Deutschland engagierten sich zahlreiche gewerkschaftliche Jugendverbände im Kampf gegen Rassismus – das macht Hoffnung für die Zukunft.

GEW-Jugend Brandenburg