Handwerksbetriebe sind ein wichtiger Lernort für Selbst- und Mitbestimmung

Neue Kooperation der Gelben Hand mit Handwerkskammer

Im Rahmen des Kompetenznetzwerks „Demokratieförderung in der beruflichen Bildung“ startete der Kumpelverein 2023 eine neue Kooperation mit der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade zur Qualifizierung von Ausbilder*innen aus dem Handwerksbereich. 

Rund 75 Ausbilder*innen wurden Mitte Mai zum Thema „Demokratie(-feindlichkeit) in der Ausbildung“ in Tages-seminaren geschult. „Um den Blick auf dieses Feld zu schärfen, brachten wir verschiedene Methoden mit, in denen die Ausbilder*innen miteinander ins Gespräch kamen und anhand praktischer Beispiele ihre eigenen Positionen und Erfahrungen einbringen konnten“, berichtet unser Referent und Seminarleiter, Lenard Suermann. Die Seminare fanden im Rahmen der Fort- und Weiterbildungswochen der HWK statt.

Ermöglicht wurde die Kooperation durch einen persönlichen Kontakt aus dem vorigen Jahr. Wolfgang Goralczyk, Abteilungsleiter des Technologiezentrums der Handwerkskammer Lüneburg, hatte im November 2022 an dem Qualifizierungsseminar „Umgang mit demokratiefeindlichen Äußerungen“ teilgenommen und war davon überzeugt, dass das Know-how der Gelben Hand auch im Handwerk nützlich ist: „Demokratische Selbst- und Mitbestimmung sind im Handwerk fest verankert. Gemeinsinn, die Verantwortung füreinander und Freiheit sind ja geradezu traditionelle Werte hier. Nicht zuletzt sind die Handwerkskammern selbst ja die demokratisch legitimierten Vertretungen der Handwerke in den Regionen. Natürlich gibt es aber auch die andere Seite, rassistische Sprüche und rechtsextreme Parteien. Damit diese nicht in die Betriebe wirken, müssen wir etwas tun, und bei der Ausbildung fangen wir an. Demokratie ist ein Samenkorn, welches zum Wachsen und Gedeihen gepflegt und gehegt werden muss. Die Bildung der Handwerkskammern geht auf ein demokratisches Miteinander zur Stärkung der Qualität, der Ausbildung und der Weitervermittlung des Wissens im Handwerk zurück.“

Wolfgang Goralczyk (re.) unterstützt die neue Kooperation