„Ich geh’ DGB“

DGB-Haus der Jugend aktiv in der Flüchtlingshilfe

Das Haus der Jugend des DGB ist stadtbekannt, man kann sagen eine Institution unter den Jugendlichen in Gelsenkirchen. „Wir sind hier wer", sagt die Leiterin Susanne Franke selbstbewusst. „Ich geh‘ DGB" sei mittlerweile ein geflügeltes Wort in der Jugendsprache der „Ruhrpott-Metropole". Das offene Jugendzentrum in Gelsenkirchen ist ein nahezu einzigartiges gewerkschaftliches Projekt, dessen Angebot in diesem Jahr noch erweitert wurde.

Seit Juni hat im DGB-Haus der Jugend (HdJ) das „Café Vielfalt" geöffnet. Es wird von Studierenden der Sozialen Arbeit und Geflüchteten gemeinsam betrieben und betreut. Neben Informations- und Beratungsangeboten können sich einheimische und geflüchtete Jugendliche hier treffen, austauschen und gegenseitig unterstützen. „Ob Schulwechsel, Wohnungssuche oder der Gang zur nächsten Apotheke – wir leisten hier Alltagsberatung für junge Geflüchtete und bieten so eine erste Orientierung", erklärt Susanne Franke. Dank der finanziellen Unterstützung durch die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und der Stiftung Vivawest können geflüchtete Jugendliche seit August auch Sprachkurse im Café Vielfalt besuchen.

Ziel des Kooperationsprojekts ist es, die Deutschkenntnisse und damit die Integrationschancen der jungen Geflüchteten zu verbessern. „Integration ist keine Einbahnstraße. Dieser Satz ist in der Vergangenheit schon bereits des Öfteren gefallen. Mit unserer Unterstützung zeigen wir, dass jeder und jede im Rahmen seiner Möglichkeiten wichtige gesellschaftliche Aufgaben und Verantwortung übernehmen kann. Soziale Gerechtigkeit, Freiheit, Demokratie und Solidarität sind Werte, die wir auch weiterhin vorantreiben wollen", betonte Thomas Steinberg, Bezirksleiter der IG BCE in Gelsenkirchen bei der Einführung der Deutschkurse im August. Das Angebot wird bestens angenommen. Rund 30 Geflüchtete aus Syrien, dem Irak und Afghanistan besuchen momentan die Sprachkurse. Aufgrund beschränkter Kapazitäten müssen Anfragen sogar abgelehnt werden. Der Wille Deutsch zu lernen, sei enorm, so Franke.

Die Finanzierung der Sprachkurse steht für sechs Monate, worüber sich Susanne Franke, sehr freut. Mit den gesponserten professionellen Sprachkursen vergrößert das DGB-Haus der Jugend sein Angebot und kann so jungen Geflüchteten weitere Perspektiven eröffnen. Gerade als Gewerkschafterin und Gewerkschafter sei es wichtig, unterstreicht die Leiterin des DGB-Hauses der Jugend, gesellschaftspolitische Verantwortung zu übernehmen: „Wir müssen Integration mitgestalten. Diese Menschen wollen und werden hier leben und arbeiten. Wir zeigen ihnen, dass es von Anfang an jemanden gibt, der sich für ihre Rechte einsetzt."

Mehr Infos zu Öffnungszeiten und Angeboten des DGB-Hauses der Jugend findet ihr im Netz: www.dgb-hausderjugend.de/