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Gelbe Hand auf dem Jugendkongress von SPD und Gewerkschaftsjugend in Berlin

Rund 220 Jugendliche, darunter viele ehrenamtlich aktive Gewerkschafter*innen sowie junge Genoss*innen aus ganz Deutschland, kamen am 2. November in der SPD-Zentrale im Berliner Willy-Brandt-Haus zusammen, um sich zwei Tage zu gemeinsamen politischen Themen und Anliegen austauschen. Im Zentrum standen dabei die Herausforderungen der Digitalisierung und Globalisierung für die Arbeitswelt, gute Ausbildungsbedingungen, aber auch ganz klar der Kampf gegen Rechts. Die Gelbe Hand war mit der Referentin Sandra Hoeboer und einem Info-Stand vor Ort, um die Jugendlichen über die Möglichkeiten des gewerkschaftlichen Engagements gegen Rassismus zu informieren. Dabei traten viele der Gelben Hand als Fördermitglieder bei.

Darüber hinauswurde die Gelbe Hand auch für einen inhaltlichen Beitrag angefragt. Gelbe-Hand-Redakteur Marco Jelic gestaltete daher einen Workshop zum Thema „Rechtspopulismus in Europa“. In seinem Grußwort ging auch der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann auf die Gefahr von rechts ein und betonte die klare Haltung der Gewerkschaften für Menschlichkeit und Solidarität. Auch IG-BCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli machte in seiner Rede zu den Zukunftsherausforderungen der Gewerkschaften sehr deutlich, dass die nationalistische AfD keine Alternative darstellt: „Wenn man braune Scheiße blau anmalt, bleibt es immer noch Scheiße!“ Mittags ging es dann in 9 Foren, deren Themenpalette von beruflicher Bildung und tarifpolitischen Arbeitszeitmodellen bis hin zu europäischer Mitbestimmung und Arbeitnehmerrechten reichte. Salvini, LePen, Orbán – im Workshop der Gelben Hand erläuterte Marco Jelic zunächst Gemeinsamkeiten und Unterschiede rechter Akteure in Europa,um dann auf die gesellschaftlichen Ursacheneinzugehen: „Es sind vielfältige Ursachen, weshalb Menschen zu rechten Parteien neigen. “Es seien soziale Abstiegsängste, aber eben auch zunehmender Rassismus in Zeiten von Migration, verknüpft mit dem Gefühl, ‚die da oben nehmen mich nicht mehr wahr‘. „Das heißt: Unsere Gegenstrategien müssen ebenso vielfältig sein – wir müssen Demokratie, Vielfalt und die soziale Frage stärker zusammendenken“, unterstrich Jelic. Die Teilnehmer*innen erarbeiteten daraufhin konkrete gewerkschaftliche und betriebliche Gegenstrategien, die von stärkerer politischer Bildung, mehr Identifikation durch erlebbare Solidarität, bis zu innovativen Social-Media-Strategien reichten.

In der anschließenden Debatten-Arena diskutierten die kommissarische SPD-Vorsitzende Malu Dreyer und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil Maßnahmen im Kampf gegen Rechts, wobei beide die Gelbe Hand als wichtige gewerkschaftliche Initiative hervorhoben. Malu Dreyer, die 2016/17 auch Schirmfrau des Jugendwettbewerbs war, unterstrich: „Die Gelbe Hand ist einer der ältesten antirassistischen Initiativen, die machen einen tollen Job!“ Am Folgetag prämierte SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zum Abschluss vorbildhaftes betriebliches Engagement; die Preise gingen an die IG Metall- und IG BCE-Jugenden für Projekte in ihren Betrieben zu den Themen Europa und Demokratie.

Bundesarbeitsminister und Fördermitglied Hubertus Heil setzt mit den jungen Teilnehmer*innen und der Gelben Hand ein Zeichen gegen Rassismus. (Foto: Simone M. Neumann)