Kompetenznetzwerk „Demokratieförderung in der beruflichen Bildung“

Ein Demokratieprojekt aus der gewerkschaftlichen Mitte

Seit Januar läuft die zweite fünfjährige Förderphase im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend. Gefördert werden lokale Partnerschaften für Demokratie, Landes Demokratiezentren, Modellprojekte und Kompetenznetzwerke. Auch der Kumpelverein ist dabei.

Gemeinsam mit dem DGB Bildungswerk Bunde.V., der DGB Jugend sowie dem Minor – Projektkontorfür Bildung und Forschung gGmbH wird der Kumpelverein als Kompetenznetzwerk „Demokratieförderung in der beruflichen Bildung“ gefördert und somit wirkt das Netzwerk in allen Sektoren der Berufsausbildung: betriebliche und schulische Ausbildung, die Praxisphase im dualem Studium sowie das Übergangssystem. Zu seinen Aufgaben gehören vor allem die vorhandene Expertise, Strukturen und Instrumente zu bündeln und weiterzuentwickeln, sei es durch Vernetzungstagungen, neue Materialien oder gezielte Schulungen für die Zielgruppen. Geplant ist darüber hinaus ein Fachbeirat aus Vertreter*innen der Gewerkschaften, Jugend, Wissenschaft und weiteren Bereichen der Arbeitswelt und Wirtschaft.

Strukturell gliedert sich das Kompetenznetzwerk in die Fachstelle PeerAnsätze (Jugend-für-Jugend-Ansatz) des DGB Bildungswerkes Bund und der DGB Jugend, die Fachstelle Demokratieförderung im Übergangssystem von Minor und die Fachstelle Fachpersonal vom Kumpelverein. Die Koordinierung der vielfältigen Arbeit übernimmt das DGB Bildungswerk Bund mit Anna Bruckner als Leiterin. Sie ist politische Referentin beim DGB Bundesvorstand und dort für die Antidiskriminierungsarbeit der DGB Jugend zuständig.

Die Fachstelle Fachpersonal im Zuständigkeitsbereich des Kumpelvereins richtet sich an (pädagogische) Betreuungspersonen an den Lernorten Ausbildungsbetrieb und berufsbildende Schule. Sie wird in den nächsten Jahren transferorientierte Unterrichtsmaterialien und Qualifizierungsseminare in den noch gar nicht oder nicht ausreichend bearbeiteten Bereichen der Demokratieförderung in der beruflichen Bildung entwickeln sowie Fachtagungen organisieren. Sie bietet auch die Möglichkeit an, erprobte und erfolgreiche Ansätze bundesweit auszutauschen, verfügbar zu machen und in die Regelstrukturen zu transferieren.

„Im Jahr 2020 widmen wir uns in der Fachstelle der großen Bedarfsanalyse. Unsere Projektreferent*innen Heide Siepmann und Caglar Ekici haben bereits die Bestandsanalyse abgeschlossen und bereiten aktuell in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und in Kooperation mit den Gewerkschafn Interviews mit Lehrer*in nen und Ausbilder*innen in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen vor“, sagt Dr. Klaudia Tietze, Geschäftsführerin des Kumpelvereins, die auch die Fachstelle Fachpersonal leitet. „Auf der Basis dieser Interviews wird im nächsten Schritt eine große bundesweite Umfrage unter Berufsschullehrer*innen und Ausbilder*innen durchgeführt, um zu erfahren, welche Bedarfe es unter dem Fachpersonal gibt. Danach werden wir unser Angebot richten“, so Tietze weiter. Parallel dazu arbeitet das Projektteam an dem Aufbau einer großen Informationsplattform, die den Lehrer*innen an berufsbildenden Schulen und Ausbilder*innen schnellen Zugriff auf vorhandene Literatur, Unterrichtsmaterial, Beispiele aus der Praxis usw. ermöglicht.

Mehr Informationen zur Fachstelle Fachpersonal unter <link informiere-dich demokratiefoerderung-in-der-beruflichen-bildung>www.gelbehand.de/informiere-dich/demokratiefoerderung-in-der-beruflichen-bildung 

Bundesministerin Giffey überreicht die Förderurkunden anlässlich der Auftaktveranstaltung im Bundesfamilienministerium: v. l.: Dr. Christian Pfeffer-Hoffmann, Geschäftsführer Minor gGmbH, Claudia Meyer, Geschäftsführerin DGB Bil dungswerk Bund, Dr. Franziska Giffey, Bundesfamilienministerin, Dr. Klaudia Tietze, Geschäftsführerin Kumpelverein. (Copyright: Florian Gaertner/photothek.net)

Die Fachstelle Fachpersonal in voller Mannschaftsstärke, v. l.: Heide Siepmann, Dr. Klaudia Tietze, Arzu Simsek, Heidemarie Bruno, Caglar Ekici.