„Man braucht viel Mut“

Das Fördermitglied Yeldiz Tozo unterstützt syrische Flüchtlinge in Friedland

Seit nunmehr über drei Jahren tobt der Bürgerkrieg in Syrien. Fast zweieinhalb Millionen Syrer befinden sich laut UNO-Flüchtlingshilfe auf der Flucht. Rund 30 000 davon sind zwischen 2011 und 2013 nach Deutschland gekommen. Die 23-jährige Yeldiz Tozo sah die Bilder aus Syrien und beschloss zu helfen – spontan, direkt, ehrlich. „Ich wollte den Menschen zur Seite stehen, wenn sie hier ankommen, ihnen unter die Arme greifen", erklärt Yeldiz. Aus diesem Grund engagiert sie sich ehrenamtlich in der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge im niedersächsischen Friedland. Die angehende Krankenschwester ist selbst in Syrien geboren und floh 1999 im Kindesalter gemeinsam mit ihren Eltern nach Deutschland. Bei der Ankunft der jetzigen Flüchtlinge dolmetscht sie, hilft bei der Passabgabe, im Sanitätshaus – oder hat einfach nur ein offenes Ohr.

Die Geschichten der Flüchtlinge über die Flucht und ihr Schicksal seien sehr traurig: „Man braucht dafür viel Mut", erzählt die junge Auszubildende, „und trotzdem gibt es auch viel Freude, den Willen, nicht aufzugeben und seine Zukunft in die Hand zu nehmen."

Als Bundespräsident Joachim Gauck die Erstunterkunft in Friedland besuchte, durfte Yeldiz dabei sein. Auch der Präsident war beeindruckt von ihrem Engagement. Seit September dieses Jahres ist sie Fördermitglied des Kumpelvereins und hat sich auch hier schon auf Veranstaltungen tatkräftig für die Gelbe Hand eingebracht. Denn eines ist ihr wichtig: „Es ist egal, aus welchem Land man kommt – man ist immer Mensch."

Yeldiz Tozo (r.) mit Edelgard Bulmahn