Ministerin Manuela Schwesig sagte in Ihrer Rede u.a. „Der Kumpelverein wird 30 Jahre alt in einer Zeit, in der es immer noch und wieder Vorurteile, Hass und Gewalt gegen Menschen gibt, die anders sind oder woanders herkommen. Es ist heute aber auch eine Zeit, in der sich mehr Menschen denn je ehrenamtlich engagieren. Der Ton ist rauer geworden. Demokratie und Zusammenhalt sind unter Druck. Aber Demokratie und Zusammenhalt sind stark, weil sich viele Menschen dafür stark machen. So wie der Kumpelverein und die Kolleginnen und Kollegen, die gegen Fremdenfeindlichkeit im Betrieb klare Kante zeigen. Die gelbe Hand ist ein Symbol, das sich festgesetzt hat: Mach meinen Kumpel nicht an! Und das haben engagierte Menschen über lange Jahre weitgehend ehrenamtlich gemacht. Das ist wichtig und wertvoll. Danke, Kumpelverein, für Ihr Engagement!“
DGB-Vorsitzender Reiner Hoffmann schloss sich dem Dank der Ministerin an und sagte weiter u.a. „Die Gelbe Hand steht als deutliches Zeichen für den gewerkschaftlichen Kampf gegen jede Form von Rechtsextremismus und Menschenfeindlichkeit - sie steht für Weltoffenheit und die Akzeptanz von Unterschiedlichkeit. Gemeinsam setzen wir uns für die Schaffung gleicher gesellschaftlicher und ökonomischer Teilhabechancen für alle Menschen ein, unabhängig davon, ob sie einen Migrationshintergrund haben oder nicht. Diese Ziele müssen auch in den nächsten Jahren im Mittelpunkt stehen“.
Kumpelvereinsvorsitzender Giovanni Pollice ging in seiner Rede auf die aktuelle Diskussion über die Flüchtlingssituation ein: „Nach einer Studie der Evangelischen Kirche ist mehr als jeder zehnte Deutsche für die Flüchtlinge aktiv, das sind fast neun Millionen Menschen. Solche Zahlen machen deutlich – und das kann gar nicht oft genug gesagt werden – wer hier wirklich „das Volk“ ist; Pegida und AfD sind es jedenfalls nicht.“
An der Jubiläumsfeier im IG Metall-Bildungszentrum Berlin nahmen über 100 Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter und Vertreter befreundeter Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet teil.
Der Verein „Mach meinen Kumpel nicht an!“ wurde 1986 von jungen Gewerkschaftern gegründet und ist Teil des gewerkschaftlichen Engagements gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Diskriminierung und Rechtspopulismus und setzt sich ein für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Menschen nicht nur in der Arbeitswelt. Sein Logo ist die abwehrende „Gelbe Hand“, die als Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus bundesweit bekannt ist.
Prominente Unterstützer des „Kumpelvereins“ in der Vergangenheit waren u.a. Willy Brandt, Udo Lindenberg, Günter Wallraff und Götz George, der als Tatort-Kommissar Schimanski 1988 in der Folge „Gebrochene Blüten“ demonstrativ mit der Gelben Hand am Revers auftrat.