Die Veranstaltung begann mit dem Vortragen von Ausschnitten aus den Werken von Kästner, Brecht, Tucholsky und anderen Kritikern des NS-Regimes. Im Hintergrund: brennende Bücher und die fanatisierten Massen der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Die Veranstaltung „Nie wieder brennende Bücher“ ist auf eine Idee der Verantwortlichen des Alsdorfer Bezirks der IGBCE zurückzuführen. In Kooperation hatten Bulkan Ersoy vom Arbeitskreis Migration und Integration, Eva Leusch vom Bezirksfrauenausschuss Alsdorf und Kevin Flesch, Gewerkschaftssekretär der IGBCE Alsdorf im Zuge der internationalen Wochen gegen Rassismus diesen Themenabend organisiert.
„Wir möchten bewusst aus der Vergangenheit lernen, um Parallelen in der Gegenwart frühzeitig erkennen und eindämmen zu können. Das Thema Bücherverbrennung passt in diesem Zusammenhang sehr gut“, erklärte der junge IG BCE-Funktionär Flesch. Nationalisten würden ähnlich wie schon in der frühen 1930er Jahren versuchen, auch im Zuge der aktuellen Betriebsratswahlen, wieder Fuß in den Betrieben zu fassen. Flesch stellte klar: „Mit ihren Ansichten stehen NPD, Pegida oder auch die AfD im Grundsatz gegen alles, für das wir stehen.“ Im Anschluss folgte ein historischer Vortrag unseres Gelbe-Hand-Fördermitglieds Ulrich Titz von der IG BCE-Ortsgruppe Düren. Titz beschäftigt sich seit Jahren mit der lokalen Historie und legte sein Augenmerk diesmal auf die Auswirkungen der frühen NS-Repressionen auf die Gewerkschaften. Er ging dabei auf die Verfolgung und Zerschlagung der Freien Gewerkschaften durch die NSDAP im Jahr 1933 ein. Titz bemerkte kritisch, dass die „Anpassungsstrategie“ der damaligen Gewerkschaftsverantwortlichen ein Fehler gewesen sei. Statt mit groß angelegten Generalstreiks dem Terror entgegen zu wirken, habe sich die Gewerkschaft gegenüber Adolf Hitler zu stark zurückgehalten, obwohl es klar hätte sein müssen, dass freie Gewerkschaften in der NS-Ideologie keinen Platz hatten. Die ersten Bücherverbrennungen einige Tage nach der Zerschlagung waren das öffentlich sichtbare Symbol der neuen Schreckensherrschaft. In Bezug auf heutige Entwicklungen appellierte Titz mit dem bekannten Ausspruch: „Wehret den Anfängen!“ Damit nie wieder Bücher in diesem Land brennen mögen.