Rote Karte für Diskriminierung im Fußball

Bonner Schülerinnen und Schüler setzen ein Zeichen gegen Rassismus

„Ich dachte mir: Der Name passt perfekt!“, erklärte Rolf Haßelkus, Lehrer an einer Realschule in Bonn und Vorsitzender der Bonner GEW, wie er auf die Idee kam, an seiner Schule eine Aktion durchzuführen unter dem Motto: „Mach meinen Kumpel nicht an!“ mit dem Logo der Gelben Hand. Im Rahmen von Projekttagen im Juni, die in diesem Jahr das übergeordnete Thema „Multi-Kulti“ hatten, entschied sich der engagierte Lehrer dazu, auch bedingt durch das WM-Jahr, das Thema „Rassismus im Fußball“ aufzugreifen. „Ich wollte mit den Schülerinnen und Schülern die Thematik auf mehreren Ebenen beleuchten: zum einen Rassismus im Stadion. Denn es gibt beispielsweise immer noch im Jahr 2018 Affenlaute von den Rängen, um schwarze Spieler zu verhöhnen.“ Aber es gebe zum anderen auch subtilere Formen der Diskriminierung gegenüber Frauen und Homosexuellen im Fußball.

Rund 20 Jugendliche der 9. und 10. Klasse erarbeiteten daraufhin Stehtafeln zu den verschiedenen Themenbereichen. Diese wurden anschließend auf dem Schulfest der gesamten Schülerschaft präsentiert. Um mehr Mitschülerinnen und -schüler an den Stand zu locken, organisierten die Jugendlichen für die rund 500 Schülerinnen und Schüler an der Realschule Bonn Hardtberg auch Mitmach-Aktionen wie ein Torwandschießen und erstellten einen Fragebogen, um so möglichst viele Schülerinnen und Schüler für das wichtige Thema zu sensibilisieren. „Die Aktion kam gut an“, bestätigte Rolf Haßelkus: „Es ist wichtig, zu zeigen, dass es diesen alltäglichen Rassismus gibt, aber gleichzeitig müssen wir deutlich machen, dass der Fußball auch eine integrative Kraft hat und die positive Möglichkeit bietet, um gegen Rassismus vorzugehen!“ Auf beide Seiten aufmerksam zu machen, das sei das Ziel der Aktion „Mach meinen KumpelIn nicht an!“ gewesen.

Foto: Rolf Haßelkus