Starkes Engagement der Gewerkschaften

Internationale Wochen gegen Rassismus vom 10. bis 23. März 2016

„100 % Menschenwürde – gemeinsam gegen Rassismus“ lautet das Motto der diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus, die am 10. März begonnen haben und zwei Wochen andauern. Ein Motto, das in der gegenwärtigen Situation dringlicher denn je scheint und daher auf breite, zivilgesellschaftliche Resonanz trifft. Über 1.000 Veranstaltungen wurden der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus in diesem Jahr bereits für den Veranstaltungskalender gemeldet.

Die neugegründete Stiftung koordiniert gemeinsam mit dem Interkulturellen Rat die Veranstaltungswochen. Im Stiftungsrat ist, neben dem ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger und Claudia Roth (Bündnis 90/ Die Grünen), auch der Vorsitzende des Kumpelvereins, Giovanni Pollice, vertreten. Gemeinsam mit 70 weiteren Organisationen – darunter der DGB und die Mitgliedsgewerkschaften – hatte der Interkulturelle Rat aufgerufen, sich im Rahmen der Wochen zu engagieren. Mit großem Erfolg: Europaweit gibt es in Deutschland die meisten Veranstaltungen zu dieser UN-Initiative.

Die bundesweite Auftaktveranstaltung fand am Donnerstag, 10. März 2016 in Halle (Saale) statt, wo auch Giovanni Pollice als zweiter Vorsitzender des Interkulturellen Rates und Vorsitzender des Kumpelvereins vertreten war. Neben Fritz Pleitgen als Botschafter der Internationalen Wochen haben auch der Oberbürgermeister der Stadt Halle, Dr. Bernd Wiegand, sowie Vertreterinnen und Vertreter aus der Zivilgesellschaft – darunter die IG Metall-Kollegin Almut Kapper-Leibe aus Dessau – sowie aus der Landespolitik die Wochen gegen Rassismus eröffnet. Im weiteren Verlauf der Veranstaltungswochen werden sich auch der DGB, die Mitgliedsgewerkschaften, Landesbezirke und Bezirke, Ortsgruppen und JAVs sowie der Kumpelverein aktiv einbringen. Bundesweit werden Seminare, Veranstaltungen, Workshops zu den Themen Migration und Anti-Rassismus angeboten.

Ein zentraler Aspekt für die Gewerkschaften ist in diesem Jahr die Integration von Geflüchteten in Arbeit und Ausbildung. Am 10. März referierte die Ressortleiterin Migration und Teilhabe der IG Metall und Fördermitglied des Kumpelvereins, Petra Wlecklik, zu diesem Thema auf dem Betriebsräteforum in Edenkoben. Einen Tag danach fand in Frankfurt eine IG Metall-Konferenz unter dem Titel „Arbeitsmarkt- und betriebliche Integration von Geflüchteten – neue Herausforderungen für Diversität“ statt. Am 15. März lud der DGB Karlsruhe unter Beteiligung der GEW und ver.di ein, die Herausforderungen der Integration junger Geflüchteter zu diskutieren. Im hohen Norden, in Lüneburg, hingegen beschäftigt sich der DGB Nord-Ost-Niedersachsen am 19. März mit der europäischen Perspektive der Flüchtlingsmigration in einem Vortrag zu den „Push back“-Aktionen der Grenzschutzagentur Frontex. Auch die IG BCE greift das Schicksal der Geflüchteten in Europa auf. Am 16. März führt das Adolf-Schmidt-Bildungszentrum in Haltern am See die szenische Lesung „Ein Morgen vor Lampedusa“ auf, zwei Tage später bietet der IG BCE-Bezirk Alsdorf dieses ergreifende literarisch-musikalische Werk zur Flüchtlingssituation vor und auf der italienischen Insel Lampedusa dar. Im Continental-Werk Stöcken fand am 14. März eine IG BCE-Veranstaltung zum Thema “Diversity im Betrieb – Kein Platz für Rassismus” statt, an der das IG BCE-Vorstandsmitglied Petra Reinbold-Knape und auch die niedersächsische Landesbeauftragte für Integration, Doris Schröder-Köpf, beide Fördermitglied des Kumpelvereins, teilnahmen. Mit der medialen Verantwortung in der Berichterstattung zu Themen der Migration beschäftigt sich die Journalisten-Union im ver.di Landesbezirk Niedersachsen-Bremen am 22. März, ebenfalls in Hannover.

Der Kumpelverein unterstützt die gewerkschaftlichen und betrieblichen Initiativen und ruft dazu auf, zahlreich an den Veranstaltungen teilzunehmen. Der Vorsitzende Giovanni Pollice betont, dass es gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen, dem dramatischen Anstieg der rassistischen Übergriffe auf Flüchtlinge, sowie dem Erstarken rechtspopulistischer Kräfte wichtig sei, sich als Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter für eine solidarische Gesellschaft einzusetzen: „Die Internationalen Wochen gegen Rassismus bieten einen guten Rahmen, um zu zeigen: Ihr Rassisten seid nicht die Mehrheit – wir Demokraten sind es, wir stehen ein für Vielfalt und Akzeptanz.“ Der Überblick über die Aktivitäten stellt nur einen kleinen Ausschnitt dar.

Mehr Infos zu allen Veranstaltungen vor Ort gibt es auf: http://www.internationale-wochen-gegen-rassismus.de/