Unser Ausblick auf 2023

Schwerpunkte „Hass und Hetze im Netz“ und „Antidiskriminierung“

Auf der Mitgliederversammlung am 10. Dezember 2022 wurde unser Vorstand neu gewählt. Mit Dietmar Schäfers (IG BAU) als Vorsitzendem, den stellvertretenden Vorsitzenden Petra Reinbold-Knape (IG BCE) und Romin Khan (ver.di.) sowie den weiteren Vorstandsmitgliedern Christoph Hoeft (DGB), Nihat Öztürk (IG Metall), Marco Rafolt (EVG) und Kai Venohr (DGB Bildungswerk) werden wir in den nächsten zwei Jahren gemeinsam mit euch den Kampf gegen Rechtsextremismus und Rassismus sowie für gleiche Chancen fortsetzen.

Großer Dank gilt unseren scheidenden Vorstandsmitgliedern Anne Jacobs, Sabrina Kunz und Marc Neumann, die aufgrund ihrer umfangreichen beruflichen Verpflichtungen die Aufgaben im Vorstand nicht mehr wahrnehmen können. Sie bleiben aber alle ausdrücklich unserem Verein und seiner Arbeit weiterhin eng, unterstützend und fördernd verbunden.

Schwerpunkt bleibt unsere Arbeit in den Betrieben. Wir laden euch alle ein, aktiv und solidarisch mitzumachen! Die Gelbe Hand wird euch tatkräftig unterstützen und begleiten. Inhaltlich werden wir die Themen „Hass und Hetze im Netz“ und „Antidiskriminierung“ fortsetzen und unsere Kommunikation relevanter Themen optimieren.

Wie wichtig unsere gemeinsame Arbeit ist, zeigt eine Veröffentlichung des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung aus dem Jahr 2022. In der Auftaktstudie zum „Rassismusmonitor“ geben 90 Prozent der Befragten an, dass sie der Ansicht sind, dass es in Deutschland Rassismus gibt. 65 Prozent sehen rassistische Diskriminierung in deutschen Behörden und 45 Prozent haben bereits rassistische Vorfälle beobachtet. Mehr als 20 Prozent der Befragten geben an, selbst von Rassismus betroffen gewesen zu sein. Dabei berichten junge Menschen häufiger von direkten Rassismuserfahrungen als Ältere.

Das ist erschreckend! Um so wichtiger ist unsere Arbeit als Kumpelverein. Mut macht, dass in der Studie 70 Prozent der Befragten Bereitschaft erklären, Rassismus entgegenzutreten – etwa bei Demonstrationen, einer Unterschriftenaktion oder mit Widerspruch im Alltag. Die Rassismus-Beauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan, bewertet die Erkenntnis von 90 Prozent der Befragten, dass es Rassismus gibt, als „eine gute Nachricht, denn sie ist ein wichtiger Schritt für Veränderung“.

Wir werden mit unserer Arbeit gemeinsam mit euch dazu beitragen, dass der Erkenntnis auch aktives Einmischen und Aufklären erfolgt. Unsere Arbeit ist notwendiger denn je!

Euer Dietmar Schäfers

 

Petra Reinbold-Knape: Mitarbeit bei der Gelben Hand bedeutet aktives Einstehen gegen Rassismus und Rechtsextremismus, deshalb ist eine Mitgliedschaft so wertvoll. Mir ist wichtig, dass wir uns in den Betrieben gemeinsam mit den Gewerkschaften klar und mutig positionieren. Eine solidarische Gesellschaft entsteht auch durch Chancengleichheit in der Arbeitswelt.

Romin Khan: Ich wünsche mir, dass sich Hanau und Halle nicht wiederholen. Wer, wie nach den Silvesterkrawallen, über soziale und gesellschaftliche Probleme nur in rassistischen Kategorien redet, erklärt Menschen zur Zielscheibe und befördert weitere Gewalt von rechts. Das muss aufhören.
 

Christoph Hoeft: Ob Klimawandel, Russlands Angriffskrieg in der Ukraine oder steigende Preise – überall versuchen die Rechten, gesellschaftliche Krisen zu instrumentalisieren, um Verunsicherung, Ängste und Hass zu schüren. Die Arbeit der Gelben Hand gegen Rechtsextremismus und Rassismus ist deshalb nach wie vor unverzichtbar.

Nihat Öztürk: Ich betrachte den gemeinsamen Kampf um Anerkennung und gleichberechtigte Teilhabe als einen Schlüssel für eine vielfältige, gerechte und solidarische Gesellschaft. Heute ist dieser Kampf notwendiger denn je, weil Millionen Menschen unter prekären Verhältnissen leben und arbeiten, rassistischen Zuschreibungen und Übergriffen ausgesetzt sind sowie von demokratischer Teilhabe ausgegrenzt werden.

 

Marco Rafolt: Wenn wir gegen Diskriminierung, Homophobie und Rassismus aktiv sein wollen, dann brauchen wir nicht nur Studien, wissenschaftliche Projekte und lange Texte. Wir brauchen eine klare, deutliche und einfache Sprache.

Kai Venohr: Ich wünsche mir für das neue Jahr, dass wir mit viel Mut und Tatendrang die Herausforderungen angehen. Wir kämpfen und wir stehen für eine Welt ohne Rassismus und Ungleichheit.

Unser Vorsitzender: Dietmar Schäfers

Unsere stellv. Vorsitzenden: Petra Reinbold-Knape und Romin Khan

Unsere Vorstandsmitglieder: Christoph Hoeft und Nihat Öztürk

Unsere Vorstandsmitglieder: Marco Rafolt und Kai Venohr