Unsere Sommertipps: Lesens- und Hörenswertes

Vorschläge unseres Vereinsvorstands (nicht nur) für die Urlaubszeit

Sieben Sommertipps von unseren Vorstandsmitgliedern.

Dabei sowohl Bücher als auch ein Podcast.

Viel Spaß beim Lesen und Hören!

 

 

Dietmar Schäfers, Vorsitzender:

Auf 320 Seiten handelt der Roman von Angela Merkel, die seit einigen Wochen in Rente ist und nun in der Uckermark mit ihrem Mann und Mops lebt. Es fällt ihr nicht leicht, sich auf die Ruhe des Landlebens einzulassen, denn schließlich hat sie als Kanzlerin in Berlin ein hektisches Leben geführt. Als ein Mord geschieht, hat sie endlich wieder ein Problem, welches es zu lösen gilt. Angela macht sich an die Arbeit und der Fall nimmt ein überraschendes Ende. Der Roman ist kurzweilig geschrieben und auch als Hörbuch erhältlich.

Anne Jacobs, stellvertretende Vorsitzende

„Es gilt zu mobilisieren, was dem Hassenden abgeht: die Fähigkeit zur Ironie, zu Zweifeln und die Vision einer offenen Gesellschaft“, sagt Carolin Emcke. Die Philosophin und führende Intellektuelle äußert sich in ihrem Essay zu den großen Themen unserer Zeit: Rassismus, Fanatismus, Demokratiefeindlichkeit. Allein mit dem Mut, dem Hass zu widersprechen, und der Lust, die Pluralität auszuhalten, ließe sich Demokratie verwirklichen, so Emcke. Für alle, die Argumente und Denkanstöße suchen, um eine offene Gesellschaft zu verteidigen.

Romin Khan, stellvertretender Vorsitzender

Ich empfehle den Podcast „1,5 Grad“ auf spotify. Darin informiert und diskutiert Luisa Neubauer, Aktivistin und Mitorganisatorin der Fridays for Future-Bewegung, über die globale Klimakrise als größte Herausforderung unserer Zeit. Besonders hörenswert fand ich die Folge mit Imeh Ituen, Sozialwissenschaftlerin an der Uni Hamburg. Sie spricht über Rassismus und koloniale Kontinuitäten in Klimapolitik und -bewegungen. Und darüber, wie wir Lösungen entwickeln können, die allen gerecht werden und nicht auf Kosten diskriminierter Menschen gehen.

Regina Karsch, Vorstandsmitglied

Samer Tannous kam 2015 mit seiner Familie aus Damaskus und lebt seitdem im beschaulichen Rotenburg an der Wümme. Dass das Leben dort anders sein würde als in der syrischen Heimat, darauf war er vorbereitet. Aber wie vielfältig die kleinen und die grundsätzlichen Unterschiede sind, das erstaunt ihn immer wieder. In Gesprächen mit seinem Freund Gerd versucht er einerseits, deutsche Eigenheiten zu ergründen und zu verstehen und andererseits, Vorurteile gegenüber seiner Kultur abzubauen. Und das auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise.

Sabrina Kunz, Vorstandsmitglied

Wie oft schauen wir im Alltag weg? Verlassen uns darauf, dass Probleme von anderen gelöst werden oder überlassen den Lautesten das Feld? Das Buch vereint Beiträge von Wissenschaftler*innen, Schriftsteller*innen, Künstler*innen, Journalist*innen und anderen gesellschaftlich Engagierten, die der Meinung sind, dass man „nie wegsehen“ darf – und dass Mitgefühl und Zivilcourage grundlegend sind für unser Zusammenleben. Der Band führt zahlreiche Beispiele von gesellschaftlichem Engagement auf die zeigen, dass jeder und jede Einzelne zu einer Veränderung beitragen kann.

Marc Neumann, Vorstandsmitglied

Reaktionäre Parteien verzeichnen wachsenden Zulauf. Der Hass wächst, Medien, Wissenschaft und Zivilgesellschaft geraten unter Druck. Doch der Rechtsruck ist kein zufälliges Phänomen: Seit Jahrzehnten arbeiten die Rechtsradikalen daran, ihre Pläne umzusetzen, aber Gesellschaft und Politik blieben tatenlos. Wie es dazu kam und warum dennoch Hoffnung besteht, analysiert Matthias Quent. Der Rechtsextremismusforscher deckt Strategien und Ziele der Rechten auf und gibt Handlungsempfehlungen für den alltäglichen und politischen Umgang mit ihnen.

Kai Venohr, Vorstandsmitglied

Mein Tipp für die Fördermitglieder der Gelben Hand ist ein Buch, mit dem man bzw. frau in die Lebenswelt eines Rechtsextremisten, Gewalttäters und Rockers schlüpfen kann. Es handelt sich um eine Autobiographie von Philip Schlaffer, der in seinem Buch über Einstieg, Ausstieg und die Lebensrealität von Rechtsextremisten berichtet. Es wirkt sehr authentisch und gibt den Leser*innen interessante Einblicke in seine Lebenswelt bestehend aus Rassismus, Gewalt und Rotlichtmilieu. Viel Spaß bei der etwas sperrigen, aber sehr spannenden Lektüre!