Zerstritten, gespalten, marginalisiert

Gerade einmal 50 Pegida-Anhänger demonstrieren vor Düsseldorfer Landtag

Pegida-NRW hatte am 25. Februar in Düsseldorf zur islamfeindlichen Demo vor dem Landtag aufgerufen. Nur wenige folgten. Rund 700 Gegendemonstranten standen 50 Anhängern der Pegida-Bewegung gegenüber. Der DGB, die DGB-Jugend und die Mitgliedsgewerkschaften sowie der Kumpelverein zeigten auch hier wieder Flagge – für Vielfalt, gegen jegliche Form der Ausgrenzung. Mit dabei auch die Kolleginnen und Kollegen der IG BAU. Der Regionalleiter der IG BAU Rheinland und gleichzeitig Vorstandsmitglied des Kumpelvereins, Holger Vermeer, sieht die Gewerkschaften hier in einer wichtigen, meinungsstarken Rolle: „Diese Bewegung versucht die Gesellschaft – und auch die Arbeitswelt – zu spalten. Das dürfen wir als Demokraten und als Gewerkschafter nicht zulassen. Wir müssen immer wieder dagegen aufstehen und klar zeigen, dass rassistisches Gedankengut auf der Arbeit wie in der Gesellschaft keinen Platz hat.“

Dügida, Pegida NRW, Duigida – in Nordrhein-Westfalen sind die Bewegungen der Islamgegner zerstritten, gespalten und nahezu marginalisiert. Sie mobilisieren vor allem am extrem rechten Rand. Auf der Facebook-Seite von Pegida-NRW distanzierten sich diese zwar von Parteien wie der NPD, aber sie luden vor der Veranstaltung die Hooligans von HoGeSa ein, „nicht in Kutten“, sondern als Privatpersonen an der Kundgebung teilzunehmen. Eine eher lapidare Distanzierung vom rechten Spektrum, da man weiß, dass HoGeSa auch ein Sammelbecken der Rechtsextremen ist. Zudem war der bayerische Rechtspopulist und Islamfeind Michael Stürzenberger als Redner geladen. Ein weiteres Indiz dafür, dass Pegida-NRW sich mitnichten von Rechtsaußen-Positionen abwendet, ganz im Gegenteil. Doch ihre Mobilisierungsfähigkeit ist begrenzt, vor allem in Westdeutschland, wo Gewerkschaften, demokratische Parteien, Kirchen und weitere zivilgesellschaftliche Akteure der rassistischen Hetze die Werte der Akzeptanz, der Vielfalt, der Offenheit immer wieder eindrucksvoll entgegenstellen.