Sonderpreis DGB Jugend Nordrhein-Westfalen

„Mit Hip-Hop die Stimme gegen Rassismus erheben“ & „Ein Statement gegen Antisemitismus setzen“

Schüler*innen des Berufsbildungszentrums Dormagen mit Rapper Haben „Habesha“ Tesfai, Comedian Benaissa Lamroubal

Eine moderierte „Rap-Talkshow“ und ein selbstproduzierter Rap-Song bilden ein Projekt der Schüler*innen des Berufsbildungszentrums Dormagen zusammen mit dem Rapper Haben „Habesha“ Tesfai und Comedian Benaissa Lamroubal: „Mit Hip-Hop die Stimme gegen Rassismus erheben“ & „Ein Statement gegen Antisemitismus setzen“. Im Fokus des ersten Projektteils stand die Auseinandersetzung mit der Geschichte und Gegenwart des Judentums und die kritische Betrachtung der Entstehung, Ausprägungen sowie Folgen des Antisemitismus. Das Ergebnis war ein Bühnenstück, in dem die drei monotheistischen Religionen als Hip-Hop-Gruppen gegeneinander antraten und für Weltoffenheit warben. Im zweiten Projektteil beschäftigen sich die Jugendlichen mit der Sprache des Rap. In ihrem selbstkomponierten und selbstgeschriebenen Text drückten sie ihre Ablehnung von Rassismus aus und warben dafür, das Gemeinsame zu betonen. Die Botschaft ist klar: Wir halten zusammen, wir geben nicht auf.

Link zum Bühnenstück: https://youtu.be/tjSJaESCTZw
Link zum Rap-Song: https://bbz-dormagen.de/2022/03/01/bbz-veroeffentlicht-song-mit-rapper/

Begründung der Jury

Der Wettbewerbsbeitrag enthält zwei Bestandteile: einerseits eine moderierte „Rap-Talkshow“ sowie andererseits einen selbstproduzierten Rap-Song, der sich gegen Ausgrenzung stellt und das Gemeinsame betont.

Auf innovative und interessante Weise haben die Schüler*innen des Berufsbildungszentrums Dormagen einen interreligiösen Dialog veranschaulicht. Dabei wurde eine moderierte „Rap-Talkshow“ für die Bühne entwickelt, veranstaltet von der Plattenfirma „Deutschland Records“, in der jeweils drei Schüler*innen eine Hip-Hop-Gruppe namens Christentum, Judentum oder Islam vertreten. Auf amüsante, aber letztlich doch ernste Weise stellen sich in diesem speziellen Battle die verschiedenen Hip-Hop-Gruppen mit ihren Profil vor, wobei in der „Diskussion“ auch gegenseitige Vorhaltungen und Vorurteile nicht verschwiegen werden. Dennoch wird deutlich, dass die Religionen in Deutschland miteinander auskommen und sich gegenseitig respektieren müssen – und das dies auch vom Staat erwartet wird, symbolisiert durch zwei Vertreterinnen des „Veranstalters“ Deutschland Records.

Der besondere Clou des Beitrages aus Sicht der Jury ist jedoch, dass die Gruppen nicht mit Angehörigen der jeweiligen Religion besetzt sind, sondern gemischt. So verteidigt ein Moslem als Vertreter der Hip-Hop-Gruppe „Judentum“ das Judentum oder ein Christ den Islam.

Es wird ohne jeden Zweifel die Botschaft deutlich, miteinander zu sprechen, sich zuzuhören und zu respektieren. Trotz der Ernsthaftigkeit des Themas kommt auch eine lockere Atmosphäre rüber und man merkt den Mitwirkenden ihren Spaß an ihrem Engagement bei diesem Projekt an.

Auch der rund zweiminütige Rap-Song „Wir geben nicht auf – wir haben einen Traum – wir halten zusammen“ greift das Thema gelungen auf. Jugendliche performen hier unter Anleitung des Rappers „Haben“ und drücken mit dem selbst getexteten Song ihre Ablehnung von Ausgrenzung in der Sprache des Rap aus.