3. Preis
Studienfahrt nach Auschwitz und Krakau – ein Projekt der ThyssenKrupp Nirosta Düsseldorf
Achtzehn Auszubildende und Nachwuchskräfte der Firma ThyssenKrupp Nirosta GmbH führten 2005 eine Studienfahrt nach Auschwitz durch. Zu den Zielen des Projekts gehörten: die Förderung der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, die Einübung des Verständnisses und der Toleranz sowie die Entwicklung der Verantwortung für eine gemeinsame Zukunft.
Bei einem Vorbereitungsseminar wurden die Teilnehmenden mit der Thematik vertraut gemacht. Sie entschlossen sich, ihre Eindrücke und Erfahrungen während der Studienfahrt in einem Online-Tagebuch zu veröffentlichen. Die Jugendlichen beschäftigten sich in der Gedenkstätte nicht nur mit dem Vernichtungsprogramm der Nazis im Allgemeinen, sondern ebenfalls mit Zwangsarbeit und der Rolle von Krupp im Nationalsozialismus im Besonderen.
In Krakau besichtigten sie das Hüttenwerk Sendzimir, beschäftigten sich mit der Arbeitsrealität polnischer Stahlarbeiter und trafen sich mit der Solidarnosc um Fragen zu Gemeinsamkeiten und Unterschieden der Gewerkschaften und der Mitbestimmung im Betrieb zu diskutieren.
„Die Studienfahrt war für alle Teilnehmer und Betreuer eine unvergessliche Erfahrung. Schon nach kurzer Zeit fielen Vorurteile gegenüber Kolleginnen und Kollegen aus anderen Berufsfachrichtungen und Standorten. Darüber hinaus wurden während der Studienfahrt falsche Vorstellungen gegenüber dem Land und der Bevölkerung abgebaut”, heißt es im Nachwort der Dokumentation.
Bei der Studienfahrt handelt es sich um ein gutes Beispiel dafür, wie eine Gedenkstättenfahrt durchgeführt werden kann, dass zum einen Historisches und Aktuelles miteinander verknüpft werden und zum anderen auch berufsspezifische Aspekte berücksichtigt werden. Bemerkenswert ist ebenfalls die Auseinandersetzung mit der eigenen Firmengeschichte zur Zeit des Dritten Reiches.
Tagebuch als PDF