3. Preis

„Hand in Hand auf dem Rossberg“, Schülervertretung der Berufsbildenden Schule Kusel

Mehrere Hunderttausend Flüchtlinge kamen 2015 nach Deutschland und stellten für die Kommunen eine enorme Herausforderung dar. Auch für Schulen und Berufsschulen. Die Schülervertretung der Berufsbildenden Schule Kusel überlegten sich mehrere Konzepte wie die 40 geflüchteten Jugendlichen an der Schule integriert werden könnten.

Unter dem Motto: Hand in Hand auf dem Rossberg sollten Lösungsvorschläge gemacht werden, wie es gelingen kann, die Flüchtlinge an der Schule zu begrüßen und ihnen den Alltag zu erleichtern.

An der Schule werden zurzeit ca. 60 Migranten unterrichtet, die sich ebenso wie die Schülerinnen und Schüler an der Schule willkommen fühlen sollen. Um dies zu erreichen, arbeiteten die Teams am Schülervertretungs-Tag an Konzepten, wie die neuen Schülerinnen und Schüler in das Schulleben integriert werden können und wie ihnen der Start in der neuen Umgebung erleichtert werden kann.

Um effektiver zu arbeiten und um die Migranten bereits zu Beginn in das Projekt einzubeziehen, nahmen an diesem Tag auch 12 Flüchtlinge teil und schilderten ihre Erlebnisse, ihre Wünsche und ihre Empfindungen. Dies trug zu einem respektvollen Miteinander und zu einer guten Arbeitsatmosphäre bei.

Sprachbarrieren wurden überwunden und durch die gemeinsame Arbeit entstand ein freundlicher Umgang, wobei sich die deutschen Jugendlichen sehr für die Geschichten der Flüchtlinge interessierten und sich teilweise sehr geschockt und sprachlos angesichts der Fluchtgeschichten zeigten.

Die Schülergruppen erarbeiteten mit viel Engagement Vorschläge und Projektideen, an denen in diesem Schuljahr in Kleingruppen weitergearbeitet wird. In diesen Teams werden die Flüchtlinge integriert, wodurch sich auch ihre Deutschkenntnisse verbessern und ein „Wir Gefühl“ entstehen kann.

Begründung der Jury

In ihrem Projekt „Hand in Hand auf dem Rossberg“ setzt sich die Schülervertretung der Berufsbildenden Schule Kusel mit der Situation junger Geflüchteter auseinander, die Mitglieder der Schulgemeinschaft geworden sind. Dabei wurde von Anfang an mit den Neuankömmlingen zusammen gearbeitet, so dass deren Alltagsprobleme genau erfasst und konkrete Lösungen erarbeitet werden konnten. „Willkommenskultur“ stellt sich hier als Maßnahmebündel dar, das von der Unterstützung bei Behördengängen über Sprachbildung bis zu Patenschaften und gemeinsamen Freizeitaktivitäten reicht. Das auf Nachhaltigkeit angelegte Projekt zeigt exemplarisch, wie mit bescheidenen Mitteln „Hilfe zur Selbsthilfe“ unter Gleichaltrigen aufgebaut werden kann.